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Im Zentrum Israels bauen Gemeinden ihre Sicherheitsvorkehrungen aus

JERUSALEM, 05.09.2024 (TPS) – Im Zentrum des Staates Israel, nordöstlich von Tel Aviv, bereiten sich die Gemeinden der Küstenebene auf eine mögliche Infiltration durch Terroristen vor. Die Zunahme des palästinensischen Terrors hat erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinden, die sich direkt am Grenzzaun zu den palästinensischen Städten Tulkarem und Qalqilya befinden. „Vor dem 7. Oktober hörten wir Schüsse und Explosionen [von der anderen Seite des Zauns], und sie sagten uns, sie würden nur feiern. Aber nach dem 7. Oktober sind wir nicht mehr so naiv“, erklärte Etti Itzcovich, ein Bewohner von Bat Hefer, dem israelischen Pressedienst TPS.

Nächste Katastrophe verhindern“

Itzcovich ist auch Direktor des „Seam Zone Forum“, das sich für die Sicherheit der Bewohner der Region einsetzt: „Wir weigern uns, diese Situation hinzunehmen. Wir wollen die nächste Katastrophe verhindern.“ In diesem Teil der israelischen Küstenebene hat die Zahl der Terroranschläge seit Beginn des Krieges erheblich zugenommen, und die Bewohner befürchten nun einen massiven Infiltrationsangriff im Stil des 7. Oktober. Trotz der laufenden Anti-Terror-Operation der israelischen Verteidigungskräfte in Nordsamaria und im Jordantal fühlen sich viele Bewohner auf sich allein gestellt.

„Vom Zaun aus haben wir gesehen, wie die Terroristen in der Nähe Befestigungen gebaut haben“, erklärte Itzcovich. „Sie schießen auf unsere Mauern und fliehen. Wir haben den Terror satt“. Angesprochen auf die Anti-Terror-Razzien der Armee – die größten seit Monaten – erklärte Shimon Tzaraf, Vorsitzender des Sicherheitskomitees im Moschaw Nitzanei Oz: „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Armee dort tut, aber weniger zufrieden mit der Art und Weise, wie sie uns bisher geholfen hat“.

Kaum Hilfe vom Staat

Nach dem Massaker vom 7. Oktober wurde den Bewohnern klar, dass die Gefahr akut war. „Wir begannen, unser eigenes Verteidigungssystem aufzubauen“, berichtete Tzaraf. „Vom 7. Oktober bis heute haben wir versucht, einen besseren Zaun zu bauen, uns angemessen zu bewaffnen, auszurüsten und vorzubereiten, und wir haben es ganz allein geschafft.“ Die Unterstützung der Regierung und des Militärs sei minimal gewesen. „In den vergangenen Monaten ist das Land ein wenig aufgewacht, was die Situation hier betrifft, aber wir haben immer noch nicht viel Hilfe erhalten“, machte Tzaraf deutlich.

Heute werden Nitzanei Oz und die umliegenden Gemeinden fast ausschließlich von Reservisten und unbezahlten Freiwilligen verteidigt. Die Gemeinden haben ihre Kitot Konenenut (zivile Sicherheitsteams) verstärkt, nachdem die Teams nahe der Gaza-Grenze am 7. Oktober von der Hamas überwältigt worden waren.

Anti-Terror-Einsatz des israelischen Militärs in Nur Shams, östlich der Stadt Tulkarm.
Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

Elf Monate nach dem Massaker im Süden ist die Angst in der Region immer noch groß, versicherte Tzaraf, „weil wir die Fähigkeiten der anderen Seite kennen und uns der Gefahr bewusst sind“. Sicherheitserwägungen beeinflussen fast jede Entscheidung, auch die, wie man seine Kinder sicher zur Schule schickt. In den WhatsApp-Gruppen der Gemeinde diskutierten besorgte Eltern darüber. Deshalb haben sich die Gemeinden nun zusammengetan, um eine Lösung zu finden, damit ihre Kinder so sicher wie möglich sind. „Wir haben neun Bushaltestellen in Nitzanei Oz“, berichtete Tzaraf. „An jeder haben wir bewaffnete Wachen und Freiwillige, die die Kinder zur Schule begleiten.“

Itzcovich bekräftigte: „Niemand weiß, was passieren wird. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir in Sicherheit leben können, egal was passiert.“

Bild: Die Sicherheitsbarriere zwischen der israelischen Gemeinde Bat Hefer und der palästinensischen Stadt Tulkarem. Foto: Yoav Dudkevitch/TPS

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