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Herzog fordert eine Einheitsregierung: „Als Team zusammenstehen, um die Geiseln zurückzubringen“

JERUSALEM, 11.09.2024 (NH) – Der israelische Präsident Isaac Herzog hat die Knesset aufgefordert, „alles zu tun“, um die Geiseln freizubekommen und die Bildung einer Einheitsregierung in Aussicht gestellt. „Das politische System muss mit aller Kraft zusammenstehen, als Team, und die Entführten nach Hause bringen“. Der Präsident, der hinter den Kulissen Gespräche und Treffen koordiniert, scheint sich von einer solchen Regierungsbildung zu erhoffen, dass Hamas-Chef Sinwar sein Verhandlungsverhalten überdenkt.

Herzogs Bemühungen um Einigkeit

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog und seine Frau Michal haben die Familien der Überwachungssoldatinnen Karina, Liri, Daniela, Naama und Agam getroffen, die am 7. Oktober von ihrem Stützpunkt in Nahal Oz entführt worden waren. Bei dem Treffen appellierte Herzog an das politische System des jüdischen Staates, „alles in seiner Macht Stehende zu tun“, um die verbliebenen 101 Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu befreien. Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Geiselbefreiung wäre laut Herzog die Bildung einer Einheitsregierung. „Das ist ein entscheidender Moment. Wenn wir die Entführten zurückbringen wollen, müssen wir mit aller Kraft zusammenstehen. Und das heißt auch, dem Appell zu folgen, der jetzt ergeht: Das politische System muss sich gemeinsam für die Freilassung und die sofortige Rückkehr der Entführten einsetzen“, so der Staatspräsident.

Er ging auch auf die tiefe Spaltung der israelischen Gesellschaft ein: „Es ist klar, dass sie (die Hamas) uns nur spalten will und dass sie es feiert, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen.“ Damit spielte Herzog auch auf die kürzlich veröffentlichten Geheimdokumente der Terrororganisation an, die darauf hindeuten, dass Sinwar von der inneren Spaltung der israelischen Gesellschaft profitiert und eine weitere Eskalation anstrebt. Eine Einheitsregierung könnte die Karten jedoch neu mischen und den Druck auf die Hamas, einem Geiseldeal zuzustimmen, enorm erhöhen.

Das Ehepaar Herzog trifft die Angehörigen der entführten Späherinnen. Foto: Maayan Tauf/GPO

Tausende Terroristen und Ende des Krieges

Das Staatsoberhaupt sprach sich auch für ein Abkommen mit der Terrororganisation aus, das die Freilassung Tausender palästinensischer Strafgefangener und ein Ende des Krieges bedeuten würde. „Wir alle wissen, dass jedes Abkommen einen schmerzhaften Preis hat. Aber ich glaube, dass es für die israelische Gesellschaft viel, viel schmerzhafter wäre, wenn die Geiseln nicht nach Hause zurückkehren würden“, erklärte Herzog.

Neben den Angehörigen der Geiseln traf Herzog auch mit Abgeordneten der Koalition und der Opposition zusammen. Aus Kreisen der ultraorthodoxen Shas-Partei wurde bereits Unterstützung für eine Einheitsregierung signalisiert: „Das ist es, was jetzt getan werden muss.“ Aus dem Lager der von Yair Lapid geführten Partei „Jesch Atid“ und der „Machane Mamlachti“ von Benny Gantz gab es noch keine offizielle Stellungnahme zum Vorschlag des Präsidenten. Die Koalitionspartei „Otzma Yehudit“ von Itamar Ben-Gvir hat sich definitiv gegen Herzogs Einheitsregierung ausgesprochen.

Titelbild: Präsident Herzog agiert hinter den Kulissen für eine Einheitsregierung. Foto: Maayan Tauf/GPO

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