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Das sind die Todesopfer des Terroranschlags in Jaffa: Sterbende Mutter rettete ihr Baby

JERUSALEM, 3.10.2024 (TM) – Die Behörden haben die Namen von sechs der sieben Menschen bekannt gegeben, die bei dem Terroranschlag am Dienstagabend in Jaffa getötet wurden. Die Identität des letzten Opfers wurde noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Bei dem Anschlag in der Stadtbahn von Tel Aviv und an einer Haltestelle wurden 16 weitere Menschen durch Schüsse und Messerstiche zum Teil schwer verletzt.

Inbar Segev Vigder, 33 Jahre alt, aus Jaffa gilt in Israel als Heldin. Sie hinterlässt ihr erst neun Monate altes Baby, Ari, das sie während des Angriffs mit ihrem Körper vor den Kugeln der Terroristen schützte. Das Kind überlebte. Inbar war Fitnesstrainerin und Sportlehrerin. Nach dem Einmarsch der israelischen Armee in den Libanon postete sie auf Instagram ein Gebet für den Frieden der Soldaten. Eric Marchenkov (22), der in der Stadtbahn von zwei Kugeln in den Rücken getroffen wurde, sagte, dass „die Mutter ihr Baby umarmt hat. Das war das eindrucksvollste Bild einer blutüberströmten Mutter, die ihr Baby hält. Es ist ein Wunder, dass das Kind trotz all der Kugeln, die dort flogen, noch am Leben ist.“

Revital Bronstein, 24, aus Bat Yam war die einzige Tochter ihrer Mutter Liora. Sie war eine hervorragende Studentin, die einen Master-Abschluss in Informatik anstrebte. Sie gewann schon als Schülerin renommierte Preise für ihre Arbeit am Computer. Sie war auch eine begabte Comiczeichnerin.

Nadia Sokalenko, 40 Jahre alt, aus Tel Aviv, war eine Stylistin. Sie hinterlässt ihren Ehemann Vadim und eine Tochter, die sechsjährige Maya.

Ilja Nozadse, ein 42-jähriger georgischer Staatsbürger, wurde von drei Kugeln getroffen und in kritischem Zustand ins Ichilov-Krankenhaus gebracht, wo er später für tot erklärt wurde. Der Lastwagenfahrer lebte mit seiner Frau und zwei Kindern im Alter von 17 und 14 Jahren in der Stadt Chaschuri in Georgien. Die georgische Botschaft in Israel lässt seinen Leichnam zur Beerdigung in sein Heimatland ausfliegen.

Shahar Goldman, 30 Jahre alt aus Lod, hinterlässt ihren Ehemann Tai, ihre Schwestern Astar, Dikla und Merav sowie ihre Eltern Avraham und Ruth Goldman. Sie war eine Tänzerin und hatte vor etwas mehr als einem Jahr geheiratet, wie der Bürgermeister von Lod mitteilte.

Jonas Chrosis, 26, war griechischer Staatsbürger. Er lebte in Jerusalem, während er in Tel Aviv Architektur studierte. Ein Mitstudent sagte über ihn: „Er zeigte unendlichen Optimismus angesichts aller Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten. Er war talentiert, lustig und bescheiden.“

Bei den Terroristen handelt es sich um Mohammad M. (19), der am Tatort getötet wurde, und Ahmed Himouni (25), der schwer verletzt überlebte. Beide Männer sind Palästinenser aus Hebron, die sich ohne Genehmigung in Israel aufhielten. Sie waren laut den Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden Anhänger der Hamas-Terrororganisation.

Terrorist mit Geisel-Abzeichen

Diana Svertzov, eine israelische Rhythmische Sportgymnastin, die bei den Olympischen Spielen in Paris eine Silbermedaille gewonnen hat, befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs an der Stadtbahnstation. Sie sagte gegenüber dem Fernsehsender Channel 12, dass die Terroristen nicht verdächtig aussahen und einer von ihnen eine gelbe Anstecknadel trug, die die Solidarität mit den im Gazastreifen als Geiseln gefangen gehaltenen Israelis symbolisierte. „Sie sahen nicht wie Terroristen aus. Einer von ihnen hatte ein M16-Gewehr, der andere trug ein Polohemd mit einer Geiselnadel. Es gab keinen Grund, misstrauisch zu sein“, sagte sie. Reservisten in Israel tragen oft Gewehre, während sie in Zivilkleidung unterwegs sind.

Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen die beiden Täter in Jaffa. Foto: Screenshot / X

Die Armee teilte mit, sie habe mehrere Personen festgenommen und befragt, die im Verdacht stehen, den Terroristen beim Kauf des Sturmgewehrs und bei der Infiltration Israels geholfen zu haben. Am Mittwoch wurde außerdem bekannt, dass die Terroristen vor dem Anschlag die Al-Nuzha-Moschee betraten, ihre Taschen im Badezimmer der Moschee versteckten und die Gläubigen aufforderten, das Gebäude nicht zu verlassen. Kurz darauf fielen die Schüsse.

Die Spannungen in Israel haben sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober verschärft. 40 Israelis, darunter auch Sicherheitskräfte, wurden seitdem bei palästinensischen Terroranschlägen getötet.

Titelbild: Oben von links: Inbar Segev Vigder, Ilia Nozadze, Revital Bronstein; Unten: Shahar Goldman, Nadia Sokolenco, Jonas Chrosis. Alle sechs wurden bei einem Terroranschlag mit Schüssen und Messerstichen getötet. Fotos: privat

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