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Im Schatten israelischer Vergeltungsschläge gegen Iran – Moskau stärkt Beziehungen zu Teheran

JERUSALEM, 13.10.2024 (NH) – Während der jüdische Staat weiterhin einen massiven Militärschlag gegen Teheran erwägt, bauen Moskau und das islamische Regime ihre Beziehungen weiter aus. Das berichtet jetzt die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. In den vergangenen Monaten habe die Häufigkeit der Besuche hochrangiger russischer Vertreter in Teheran stark zugenommen. Demnach wolle der Kreml sogar ein „strategisches Partnerschaftsabkommen“ mit dem Iran unterzeichnen, nicht nur, weil „die russischen und iranischen Einschätzungen der aktuellen Weltereignisse fast identisch“ seien.  Der russische Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Amtskollege Masoud Pezeshkian sind sich einig, dass Iran und Russland über wichtige komplementäre Fähigkeiten verfügten und sich gegenseitig unterstützen könnten.

Russland und der Iran vertiefen ihre Beziehungen

Putin und Pezeshkian trafen sich jüngst in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. Die beiden Länder haben ihre Zusammenarbeit seit Putins Einmarsch in die benachbarte Ukraine vor fast drei Jahren intensiviert. Dies gilt insbesondere für die iranische Militärhilfe in Form von Waffen, ballistischen Raketen und bewaffneten Drohnen.

Nicht nur die militärischen, sondern auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Moskau und Teheran sollen sich laut der TASS dramatisch entwickeln. Für Montag wird eine weitere iranische Lieferung ballistischer Raketen an Moskau erwartet. Die geplanten Sanktionen der Europäischen Union gegen Einzelpersonen oder Organisationen wegen weiterer Waffenlieferungen scheinen die beiden Großmächte nicht zu beeindrucken.

Bei dem Treffen in Turkmenistan forderte der iranische Präsident Israel auf, „mit dem Töten unschuldiger Menschen aufzuhören“. Die israelischen Aggressionen im Nahen Osten würden, so Pezeshkian, von Amerika und der EU weitgehend unterstützt. Bereits vor der UNO in New York seien Israels „Terrorakte und Gräueltaten“ als „ernsthafte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“ bezeichnet worden, die „die ganze Region in einen offenen Krieg zu stürzen drohen“.

Der russische Präsident Wladimir Putin spricht während des Fünften Welt-Holocaust-Forums in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem
Wladimir Putin spricht während des Fünften Welt-Holocaust-Forums in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Jetzt zeigt der Präsident Israel die kalte Schulter. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Iran steht hinter der „Achse des Widerstandes“

Russland schloss sich der scharfen Kritik an Israel in den letzten Wochen an. Auch die Ermordung des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah wurde von Moskau scharf verurteilt. Hervorzuheben ist, dass Russland die Hisbollah nicht als Terrororganisation einstuft und sogar enge Beziehungen zu ihr unterhält. Jerusalem wird weiterhin die kalte Schulter gezeigt und jeglicher Raketenbeschuss aus dem Iran auf den jüdischen Staat ignoriert.

Ungeachtet der iranischen Erklärung bezeichnete US-Außenminister Antony Blinken den Iran als „globale Bedrohung“. Die so genannte „Achse des Widerstands“ werde von Teheran aus gesteuert und versuche, einen Mehrfrontenkrieg gegen Israel zu schaffen. „Wir arbeiten sehr hart daran, dieses Szenario durch Abschreckung und Diplomatie zu verhindern“, so Blinken.

Eskalation an mehreren Fronten

Israel kämpft seit mehr als einem Jahr gegen iranische militärische Stellvertreter und gegen die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas. Mit Beginn des Krieges schlossen sich auch die libanesische Hisbollah und die jemenitischen Huthi der Offensive gegen den jüdischen Staat an. Der Iran hat Israel im April und in der vergangenen Woche zweimal direkt angegriffen. Der militärische Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah an der Nordfront eskalierte im vergangenen Monat, nachdem Israel den Führer der Terrororganisation, Hassan Nasrallah, und andere hochrangige Kommandeure getötet hatte. Derzeit läuft eine begrenzte Bodenoffensive im Südlibanon.

Titelbild: Moskau und das islamische Regime bauen ihre Beziehungen weiter aus. Foto: Pixabay

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