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Ukrainisches Mädchen, das in Israel Leukämiebehandlung erhielt, bei Raketeneinschlag getötet – Mutter wird noch vermisst

JERUSALEM, 19.06.2025 (NH) – Fünf Tage nach dem iranischen Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in der zentralisraelischen Stadt Bat Yam hat Israel die Namen von fünf weiteren Toten bekanntgegeben. Bei den Opfern handelt es sich um eine ukrainische Familie, die im Dezember 2022 aus der Hafenstadt Odessa nach Israel geflüchtet war. Das jüngste getötete Familienmitglied ist die kleine Nastya Burik, die in Israel wegen ihrer Krebserkrankung behandelt wurde.

Schockierende Tragödie in Bat Yam

Das Leben von fünf ukrainischen Familienmitgliedern endete diese Woche in einer Tragödie. Die Familie floh aus der Ukraine nach Israel, um das Leben der siebenjährigen Nastya vor der aggressiven Krebserkrankung zu retten. Eine tödliche Rakete aus dem Iran forderte von den Ukrainern jedoch einen sehr hohen Tribut.

Nastya (7) wurde zusammen mit ihrer Mutter Maria Peschkorowa (30), ihrer Großmutter Lena Peschkorowa (60) und ihren beiden Cousins Konstantin (9) und Ilja Peschkorow (13) getötet. Oma Lena war mit ihrer Tochter nach Israel gereist, um ihr bei Nastyas Krebsbehandlung zu helfen. Da in der Ukraine noch immer Krieg herrscht, nahm sie auch ihre beiden anderen Enkelkinder mit. Die beiden Jungs besuchten eine der örtlichen Schulen in Bat Yam. Maria, die Mutter der kleinen Nastya, wurde zwar für tot erklärt, doch die Suche nach ihrem Leichnam unter den Trümmern geht weiter.

Die kleine Nastya wurde zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihren beiden Cousins in Bat Yam getötet. Foto: Privat

Der Familienvater blieb allein zurück

Nastya erkrankte vor einigen Jahren an Leukämie. Zwar gewann sie zunächst den Kampf gegen die Krankheit, doch der Krebs kehrte zurück. Selbst eine Knochenmarktransplantation konnte die akute lymphatische Leukämie nicht besiegen. Nastyas Vater Artem Borik dient in der ukrainischen Armee und kämpft an vorderster Front gegen Russland. Aufgrund von Einschränkungen bei der Ausreise konnte er seine Familie daher nicht nach Israel begleiten.

Maria Pashkorova schrieb damals in den sozialen Medien: „Am 29. August hörte ich das Schlimmste: ‚Deine Tochter hat Krebs.‘ Seitdem lebe ich in einer parallelen Realität und alles, was ich will, ist, meine Tochter zu retten.“ In den letzten Jahren dokumentierte die Mutter den schweren Kampf ihrer kleinen Tochter gegen die Krankheit in den sozialen Medien und hatte mehrere zehntausend Follower.

Laut israelischen Medienberichten stehen ukrainische Diplomaten und Konsule in Kontakt mit den zuständigen Behörden in Israel, um die Rückführung der Leichen zu organisieren. Aufgrund der Schließung des israelischen Luftraums gibt es derzeit noch keine Möglichkeit, die Opfer in ihr Heimatland zurückzufliegen. In der Ukraine wurde viel über den Fall berichtet, der insbesondere aufgrund des jungen Alters der Opfer einen tiefen Schock in der Öffentlichkeit auslöste.

Bei dem tödlichen Raketeneinschlag wurden auch israelische Zivilisten getötet. Zu den Opfern zählen Michael Nahum (61), Meir Vaknin (53), Bella Ashkenazi (90) und Efrat Saranga (44). Drei weitere Menschen werden noch immer vermisst. Mehr als 100 Menschen wurden bei dem nächtlichen Angriff verletzt. Durch die Explosion wurde das Wohngebäude komplett zerstört, weitere 75 Häuser wurden beschädigt. Einige der Bewohner wurden in eine nahegelegene Schule evakuiert.

Titelbild: Die Einsatzkräfte des Heimatfrontkommandos arbeiten unermüdlich an der Bergung der Vermissten. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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