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Sukkot – das fröhliche Fest des Gottvertrauens ist heute aktueller denn je

JERUSALEM, 16.10.2024 (LS) – Das Laubhüttenfest Sukkot beginnt am heutigen Abend (16. Oktober). Es endet mit dem Feiertag Simchat Torah eine Woche später, am 23. Oktober. Der erste Tag des einwöchigen Laubhüttenfestes sowie der anschließende Feiertag Simchat Thora sind ein „Jom Tov“, an dem keine Arbeit verrichtet werden darf.

Sukkot findet fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur statt. Es feiert die Einbringung der Ernte und erinnert an den wundersamen Schutz, den Gott den Kindern Israels gewährte, als sie Ägypten verließen. Dieses Jahr hofft das Volk Israel im Schatten des Krieges mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon ebenfalls auf besonderen göttlichen Schutz.

Gebote und Bräuche an Sukkot

Sieben Tage und Nächte lang nehmen Juden alle Mahlzeiten in der Sukka (Laubhütte) ein und betrachten sie auch sonst als Zuhause. Die Sukka befindet sich unter freiem Himmel und besteht aus mindestens drei Wänden und einem Dach aus unbearbeiteter natürlicher Vegetation – oft Bambus (manchmal in Form von praktischen Bambusrollen), Kiefernzweigen oder Palmzweigen.

Das Ziel ist es, so viel Zeit wie möglich in der Sukka zu verbringen und zumindest alle Mahlzeiten in dort einzunehmen – insbesondere die festlichen Mahlzeiten am ersten Abend des Feiertags. Wenn möglich, sollte auch in der Sukka geschlafen werden.

Damit befolgen Juden das Gebot von 3. Mose 23, 42-43: „Sieben Tage lang sollt ihr in Laubhütten wohnen; alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen, damit eure Nachkommen wissen, dass ich die Kinder Israels in Laubhütten wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; ich, der Herr, bin euer Gott.“

Ein weiterer Brauch an Sukkot ist das Schwenken der „Vier Arten“: ein Etrog (spezifische Zitrusfrucht), ein Lulav (Palmzweig), drei Hadassim (Myrtenzweige) und zwei Arawot (Weidenzweige). Vor dem Feiertag werden die Hadassim und Arawot an den Lulav gebunden. Alle vier Pflanzen werden zusammen in die Hand genommen und man schwenkt sie sanft in alle sechs Richtungen: rechts, links, vorwärts, hoch, runter und rückwärts.

Jüdische Männer kaufen auf dem „Vier-Arten-Markt“ außerhalb des Mahane Yehuda-Marktes in Jerusalem ein. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Bei den festlichen Mahlzeiten in der Sukka wird die Challah, die an Feiertagen und am Schabbat normalerweise in Salz getunkt wird, in Honig getaucht.

Simchat Beit Hascho’eva – die Freude des Wasserschöpfens

Sukkot ist die Zeit des Jahres, in der angefangen wird, für Regen im Winter zu beten. In einer speziellen Zeremonie des Wasserschöpfens baten die Juden zur Zeit des Tempels um Gottes Segen für Regen zur rechten Zeit. Dem Talmud nach wurde das Wasser für das Opfer auf dem Altar den Quellen von Schiloach entnommen. Dieses Wasser nannte man „Wasser der Erlösung“ nach dem Vers: „Und ihr sollt fröhlich Wasser schöpfen aus den Quellen der Erlösung (Jesaja 12:3).” Die Könige des Hauses David wurden an diesen Quellen gesalbt, und von ihnen kommt Israels Erlösung.

Aber es gehörte mehr zur Zeremonie als das Wasserschöpfen. Wer Zeuge der Freude war, die mit dem Ausgießen des Wassers einherging, war glücklich und entspannt. Der Talmud Jeruschalmi (Sukka 5:1) schreibt dazu:

„Warum wird die Feier beit ha-scho’ewa (Ort des Schöpfens) genannt? Weil wir von dort den Geist der Heiligkeit schöpfen … Jona ben Amitai war einer der Pilger, die zum Fest nach Jerusalem gingen. Er ging zum simcha beit ha-scho’ewa, und der Geist der Heiligkeit ruhte auf ihm, und er wurde ein Prophet.“

Die Weisen erzählen (Sukka 51a): „Wer die Feier am beit ha-scho’ewa nicht erlebt hat, der hat nie wahre Freude gesehen.“ Deshalb finden am Laubhüttenfest in Synagogen im ganzen Land die ganze Woche über abends Feiern mit freudigen Tänzen und Gesängen statt.

An den Abschluss des Laubhüttenfestes schließt sich direkt am nächsten Tag ein separater Feiertag namens Simchat Thora an.

Titelbild: Ein religiöser Jude betet in seiner Sukka und schwenkt die Vier Arten. Nati Shohat/Flash90

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