
Israel feiert das Laubhüttenfest „Sukkot“: Freude, Schutz und Glaube
JERUSALEM, 06.10.2025 (LS) – Bei Einbruch der Dunkelheit am heutigen 6. Oktober 2025 beginnt der jüdische Feiertag Sukkot in vorher errichteten Laubhütten. Das Fest dauert bis zum Abend des 13. Oktober, gefolgt von dem separaten Feiertag Simchat Thora am 14. Oktober.
Sukkot feiert die Ernte und erinnert an den wundersamen Schutz, den Gott den Kindern Israels gewährte, als sie Ägypten verließen. Es ist außerdem eines der drei Pilgerfeste, zu denen die Israeliten geboten wurden, eine Pilgerreise zum Tempel in Jerusalem zu unternehmen.
Das Gebot der Laubhütte
Ein zentrales Gebot von Sukkot ist das Wohnen in der Sukka – eine Laubhütte, die mindestens an drei Seiten Wände haben muss. Das Dach der Sukka besteht aus pflanzlichen Materialen wie Palmzweigen, Ästen oder Bambusstäben, durch die der Himmel zu sehen sein muss. Dort werden alle Mahlzeiten eingenommen und idealerweise sollte man auch in ihr schlafen.
Das Laubhüttenfest folgt nur fünf kurze Tage nach Jom Kippur. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Erst nachdem wir an Jom Kippur eine neue Stufe der Reinheit und Sühne erreicht haben, können wir an Sukkot wirklich fröhlich sein. Tatsächlich gibt es an Sukkot das besondere Gebot der „Simcha“, der Freude.
Sukkot erinnert daran, wie die „Wolken der Herrlichkeit” das jüdische Volk nach dem Auszug aus Ägypten während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste beschützten. Es erinnert auch daran, dass die Juden während dieser Zeit in provisorischen Behausungen lebten. So verlassen Juden auch heute die Sicherheit ihrer Häuser und begeben sich unter den direkten Schutz des allmächtigen Gottes. Letztendlich ist sein Schutz der einzige, der zählt.
„An Sukkot sollt ihr sieben Tage lang wohnen, jeder Bürger Israels soll in Sukkot wohnen, damit eure Generationen wissen, dass ich die Kinder Israels in Sukkot wohnen ließ, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte“. (3. Mose 23,42-43)
Die vier Arten
Ein weiteres bekanntes Gebot für das Laubhüttenfest sind der Lulav und der Etrog. Tatsächlich umfasst dieses Gebot vier Arten, die alle vorhanden sein müssen, damit es ordnungsgemäß erfüllt wird. Die vier Arten sind Etrog (Zitrusfrucht), Lulav (Palmzweig), Hadas (Myrte) und Aravah (Weide). An jedem Tag von Sukkot, ausgenommen am Schabbat, wird ein Segensspruch über die vier Arten gesprochen. Der Lulav wird als Ausdruck von Einheit, Dankbarkeit und Gottesgegenwart in alle vier Richtungen sowie nach oben und unten geschüttelt.

Am siebten Tag – Hoschana Rabba – werden in der Synagoge besondere Gebete gesprochen und die Betenden laufen in Prozessionen („Hakkafot“) mit Thorarollen um das Gebetspult. In vielen Gemeinden schlägt man symbolisch Weidenzweige auf den Boden, um das Urteil über das kommende Jahr zu besiegeln.
Am Ende von Sukkot schließen sich die Feiertage Schmini Atzeret und Simchat Torah an. Die beiden Feste werden in Israel an einem Tag gefeiert, während sie außerhalb Israels auf zwei Tage verteilt werden: der erste Tag ist Schmini Atzeret, der zweite Simchat Thora.
In der Freude über Sukkot sollen die Herzen des jüdischen Volkes bei der ganzen Welt sein. Das bedeutet, wenn Gott letztendlich Frieden über die Welt bringt, wird dieser für die gesamte Menschheit sein. In den Tagen, als der Heilige Tempel in Jerusalem stand, umfassten die Opfergaben zum Sukkot-Fest siebzig Ochsen, entsprechend den siebzig Nationen, als Gebet für Frieden und Harmonie unter allen Nationen der Welt.
Titelbild: Fertige Laubhütten in den Straßen des ultraorthodoxen Viertels Meah Shearim in Jerusalem. Foto: Chaim Goldberg/Flash90