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Netanjahu nennt Trumps Wahlsieg „das größte Comeback der Geschichte“

JERUSALEM, 06.11.2024 (TM) – Israel feiert den Wahlsieg von Donald Trump. Eine große Mehrheit der jüdischen Israelis hatte laut Umfragen darauf gehofft, dass der Republikaner wieder ins Weiße Haus einziehen wird. Entsprechend laut fiel der Applaus aus.

„Gott hat mein Leben aus einem bestimmten Grund verschont“, erklärte Donald Trump in seiner Siegesrede. Er bezog sich dabei auf die beiden Attentatsversuche, die er während des US-Wahlkampfs überlebt hat: „Und dieser Grund war, unser Land zu retten und Amerika wieder zu Größe zu verhelfen. Und jetzt werden wir diese Mission gemeinsam erfüllen“, kündigte der 78-Jährige an. Er trete nicht an, um Kriege zu führen, sondern um sie zu beenden.

Ein Neuanfang für Amerika“

Israels Regierungschef Netanjahu veröffentlichte sein Glückwunschschreiben: „Lieber Donald und Melania Trump, herzlichen Glückwunsch zum größten Comeback der Geschichte! Ihre historische Rückkehr ins Weiße Haus bedeutet einen Neuanfang für Amerika und ein starkes Bekenntnis zum großen Bündnis zwischen Israel und Amerika. Dies ist ein großer Sieg! In wahrer Freundschaft, Ihre Benjamin und Sara Netanjahu.“ Der Premierminister gehörte dann zu den ersten, die den designierten amerikanischen Präsidenten nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen anriefen. Das Gespräch dauerte nach offiziellen Angaben etwa 20 Minuten.

Auch Israels Staatspräsident Isaac Herzog gehörte zu den ersten Gratulanten. Er schrieb auf X: „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um das eiserne Band zwischen unseren Völkern zu stärken, eine Zukunft in Frieden und Sicherheit für den Nahen Osten aufzubauen und unsere gemeinsamen Werte aufrechtzuerhalten.“

Der ultraothodoxe Minister für Jerusalemer Angelegenheiten und jüdisches Erbe, Meir Porush, gratulierte Donald Trump und zitierte den Bibelvers „Das Herz eines Königs ist in Gottes Hand“.

Israel Katz, der künftige Verteidigungsminister, schrieb: „Gemeinsam werden wir das Bündnis zwischen den USA und Israel stärken, die Geiseln zurückbringen und die vom Iran angeführte Achse des Bösen entschlossen besiegen“.

Der Chef der Partei „Nationale Einheit“, Benny Gantz, erklärte Donald Trump in einem englischsprachigen Tweet zu einem „wahren Freund Israels“, was er „nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Taten“ bewiesen habe: „Während seiner früheren Amtszeit hat er das Abraham-Abkommen vermittelt, die Golanhöhen offiziell als Teil Israels anerkannt und die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt“, lobte Gantz.

Gebet in der Knesset

Der Knesset-Abgeordnete Simcha Rothman (Nationale Religiöse Partei-Religiöser Zionismus) eröffnete eine Ausschusssitzung mit einem Gebet für Trumps Erfolg, ein Gebet, das über Generationen hinweg für die Regierungen und Führer der Länder gesprochen wurde, in denen Juden leben. Gott wird gebeten, die Arbeit der Regierung und die Führer der Nation zu schützen.

Skepsis bei Palästinensern

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, gratulierte Donald Trump zu seinem Sieg und zeigte sich zuversichtlich, dass er die „legitimen Bestrebungen“ der Palästinenser nach einem eigenen Staat unterstützen werde.

Nach Ansicht des Hisbollah-Führers wird das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen keinen Einfluss auf ein mögliches Waffenstillstandsabkommen zur Beendigung des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah haben: „Wir gründen unsere Erwartungen für eine Beendigung der Aggression nicht auf politische Entwicklungen… Ob [Kamala] Harris oder [Donald] Trump gewinnt, bedeutet für uns nichts“, erläuterte Naim Qassem in einer vorab aufgezeichneten Rede, bevor Trump seinen Sieg bekannt gab.

Die palästinensische Terrorgruppe Hamas beklagte „die Voreingenommenheit der USA zugunsten des zionistischen Gebildes“. Die Hamas unterstrich, dass die USA seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 konsequent Israel gegenüber den Palästinensern bevorzugt hätten. Der Sprecher warf der scheidenden Regierung unter Joe Biden vor, „Israel in seinem völkermörderischen Krieg politisch und militärisch zu unterstützen“.

Titelbild: Auf riesigen Plakaten in Tel Aviv wird Donald Trump zu seinem Sieg gratuliert. Foto: Gideon Markowicz/TPS-IL

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