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Schwerer Hisbollah-Beschuss fordert weitere Opfer – erstmals in der Geschichte Israels kämpfen Soldatinnen im Libanon gegen die Terrororganisation

JERUSALEM, 19.11.2024 (NH) – Israel und die Hisbollah stehen vor einer entscheidenden Woche: Berichten zufolge hat der Libanon dem US-Vorschlag für einen Waffenstillstand mit Israel zugestimmt. Auch die Terrororganisation Hisbollah soll auf den Vorschlag reagiert haben. Der Gesandte von US-Präsident Joe Biden, Amos Hochstein, wird heute in Beirut zu weiteren Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen den Seiten erwartet. Die kommende Woche wird daher nach unterschiedlichen Einschätzungen kritisch: Entweder einigen sich die Parteien innerhalb weniger Tage auf einen Waffenstillstand oder die Kämpfe werden bis Mitte Januar heftig weitergehen. Unterdessen geht der Schlagabtausch an der Nordgrenze weiter. Während Israel zu Wochenbeginn bereits Dutzende Abschussrampen sowie Raketen- und Waffenlager der Terrororganisation im Südlibanon zerstörte, wurden bei einer Angriffswelle im Beiruter Stadtteil Dahiya neben dem militärischen Hauptquartier der Hisbollah weitere terroristische Infrastruktur bombardiert. Im Gegenzug setzte die Hisbollah ihre massiven Raketenbeschüsse gegen Israel unvermindert fort.

Anhaltender Raketenbeschuss fordert Verletzte und Tote

Trotz der Waffenstillstandsgespräche zwischen dem Libanon und Israel feuert die libanesische Terrororganisation Hisbollah täglich Hunderte von Projektilen auf Israel. Bereits in den frühen Morgenstunden startete die Terrororganisation ihren massiven Raketenbeschuss auf Nahariya, Kiryat Shmona und umliegende Gebiete. Die Salven von mehr als 30 Raketen richteten massive Schäden an, Verletzte waren bei dem Angriff jedoch nicht zu beklagen.

Beim anschließenden Raketenangriff auf das arabische Dorf Shfaram in der nördlichen Region wurde eine Frau durch einen Direkteinschlag in ein Wohnhaus getötet. Bei dem Opfer handelt es sich um die 50-jährige Lehrerin Safaa Qat, die sich zum Zeitpunkt des Raketeneinschlages allein im Schutzraum ihres Hauses aufhielt. 30 weitere Menschen wurden verletzt. Unter den Verletzten befinden sich eine schwangere Frau und mehrere Kinder. Weitere Anwohner wurden wegen Angstzuständen behandelt, darunter mehrere Schulkinder.

Der Ort eines Raketeneinschlags in Ramat Gan, Zentralisrael. 18. November 2024. Foto: Flash90
Der Ort eines Raketeneinschlags in Ramat Gan, Zentralisrael. 18. November 2024. Foto: Flash90

Der Beschuss durch die Hisbollah dauerte bis in die späten Abendstunden an. Gegen 21 Uhr heulten nicht nur im Norden des Landes, sondern in ganz Zentralisrael die Alarmsirenen. Wenig später wurde der direkte Einschlag einer ballistischen Rakete in Ramat Gan gemeldet. Durch den Einschlag wurden mehrere Wohnhäuser, ein Geschäft und eine Hochspannungsleitung beschädigt, was die Stromversorgung in der Region beeinträchtigte und zu stundenlangen Bränden führte. Fünf Personen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Soldatinnen im Feindesland

Zum ersten Mal in der Militärgeschichte Israels beteiligen sich auch Soldatinnen an den Kämpfen der israelischen Armee gegen die libanesische Terrorgruppe. Wie jetzt bekannt wurde, ist in den vergangenen Wochen ein Team von Kampfsoldatinnen in den Libanon eingedrungen. Die Soldatinnen gehören zum 595. Eagle-Kampf-Battalion und lieferten während ihres Einsatzes wertvolle Informationen über Panzerabwehrraketenstellungen der Hisbollah, von Terroristen genutzte Gebäude und genaue Zielpositionen von Terrorzellen.

Zu den operativen Aufgaben der Kämpferinnen gehörte es auch, Ziellisten zu erstellen und das Feuer der Boden- und Luftstreitkräfte zu lenken, um Bedrohungen sowie die Infrastruktur der Terroristen zu zerstören. Shani, eine Soldatin des Kampfbataillons Eagle, erzählt: „Wir sind das erste weibliche Kampfteam, das in den Libanon einmarschiert ist. Als ich es meiner Familie erzählte, war meine Mutter verärgert, aber mein Vater war sehr stolz“, so die junge Kämpferin. „In solchen Momenten gibt es keine Angst, nur Adrenalin. Man konzentriert sich ganz auf die Mission.“

Die israelischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen Abschussrampen und Kurzstreckenraketen der Hisbollah vernichtet, die auf Gemeinden in Galiläa gerichtet waren. Außerdem zerstörten die Truppen unterirdische terroristische Infrastrukturen sowie Waffenlager. Foto: IDF
Die israelischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen Abschussrampen und Kurzstreckenraketen der Hisbollah vernichtet, die auf Gemeinden in Galiläa gerichtet waren. Außerdem zerstörten die Truppen unterirdische terroristische Infrastrukturen sowie Waffenlager. Foto: IDF

Militärs gehen davon aus, dass die Operationen zur Vernichtung der terroristischen Bedrohung an der Nordgrenze bis zu einem offiziellen Waffenstillstand fortgesetzt werden. Im Gegenzug wird erwartet, dass die Hisbollah ihren Beschuss fortsetzt, wenn nicht sogar intensiviert.

Titelbild: Schäden an Fahrzeugen und Gebäuden durch eine Rakete, die gestern Abend aus dem Libanon abgefeuert wurde, in der nordisraelischen Stadt Haifa, 17. November 2024. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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