Mehrere Verletzte nach unablässigem Raketenbeschuss aus dem Libanon – Israel fliegt Luftangriffe auf Beirut
JERUSALEM 25.11.2024 (LS) – Bei einem groß angelegten israelischen Luftangriff ohne Vorwarnung auf ein Gebäude im Zentrum von Beirut sind nach libanesischen Angaben mindestens 29 Menschen getötet und 66 weitere verletzt worden.
Nach einem Bericht der Nachrichtenseite al-Arabiya war der Angriff ein Versuch, den obersten Hisbollah-Kommandeur Muhammad Haydar zu töten.
Der saudische Nachrichtensender Al Hadath zitierte ungenannte israelische Quellen mit der Aussage, Haydar sei bei dem Angriff nicht getötet worden. Die israelischen Streitkräfte haben sich nicht zu der Angelegenheit geäußert.
Hisbollah beschießt Israel mit Raketensalven
Mehrere Menschen wurden am Sonntag durch Raketenbeschuss verletzt, als die Hisbollah im Laufe des Tages in mehreren Salven mehr als 250 Raketen und Drohnen auf Nord- und Zentralisrael abfeuerte, wie das Militär und Mediziner mitteilten.
Raketensplitter trafen einen Mann um die 60 in Nordisrael in den Bauch, als er auf einem Feld in der Gegend von Kfar Blum arbeitete. Er erlitt schwere Verletzungen.
In Haifa wurden zwei Männer in den Fünfzigern während eines Raketenbeschusses auf die nördliche Hafenstadt durch Raketenfragmente leicht verletzt. Zuvor war am Sonntag gegen 7.30 Uhr morgens eine Frau in den Fünfzigern durch Raketenbeschuss in Westgaliläa ebenfalls leicht verletzt worden.
Zentralisrael wurde zur Mittagszeit und in den Abendstunden beschossen, wobei eine Rakete in der Stadt Petach Tikwa einschlug. Ein Fahrzeug ging durch den Einschlag in Flammen auf und eine 70-jährige Frau musste deshalb wegen Rauchvergiftung behandelt werden. Eine weitere Rakete schlug im Moschaw Rinatya ein richtete große Zerstörung an mehreren Häusern an.
Waffenstillstandsverhandlungen
Israel hat einem von den USA unterstützten Waffenstillstand mit der Hisbollah im Libanon grundsätzlich zugestimmt. Nach Angaben von Kan 11 News hat Israel dem amerikanischen Vermittler Amos Hochstein grünes Licht gegeben, um das Abkommen voranzubringen.
Netanjahu berief am Sonntagabend eine begrenzte Sicherheitsberatung mit ausgewählten Ministern ein. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Handlungsfreiheit der israelischen Streitkräfte im syrisch-libanesischen Grenzgebiet. Nach Angaben von Quellen, die mit der US-Politik vertraut sind, hat Jerusalem von Washington die Zusicherung erhalten, im Falle einer Verletzung des Abkommens frei handeln zu können.
Nach den Konsultationen am Sonntag erklärte ein israelischer Vertreter gegenüber Kan 11 News: „Es gibt noch kein endgültiges grünes Licht für das Abkommen mit der Hisbollah – es gibt noch Fragen, die diskutiert und gelöst werden müssen.“ Gleichzeitig betonte der Offizielle: „Wir kommen der Sache näher.“
Titelbild: Die Schäden eines Raketeneinschlags in dem Moschaw Rinatya in Zentralisrael, 24. November 2024. Foto: Erik Marmor/Flash90