Äthiopische Juden feiern ihre Verbundenheit mit dem Heiligen Land mit einem bunten Fest
JERUSALEM, 28.11.2024 (TPS) – Die äthiopische Gemeinde in Israel hat sich heute in Jerusalem versammelt, um den Feiertag Sigd mit einem Gebet an der Kotel („Klagemauer“) und mehreren Veranstaltungen in der Hauptstadt zu begehen. Der Feiertag wird in Äthiopien seit Jahrhunderten begangen und symbolisiert die Sehnsucht der Gemeinschaft nach Jerusalem und ihre Verbundenheit mit dem jüdischen Erbe. In Israel ist er inzwischen als offizieller Feiertag anerkannt und findet 50 Tage nach Jom Kippur statt.
„Das heutige Gebet an der Kotel war ein besonderes und bedeutungsvolles Gebet, weil es sich auch mit den aktuellen Bedürfnissen befasste: Erfolg für die israelische Regierung, die Sicherheitskräfte, die Rückkehr der Entführten und die physische und psychische Heilung der Verwundeten“, erläuterte der stellvertretende Sprecher der Knesset, der Abgeordnete Moshe Solomon. Er wurde in der äthiopischen Region Tigray geboren.
Beten, fasten und Thora-Lesungen
Der Feiertag wird mit Gebeten, Fasten und öffentlichen Lesungen aus der Thora auf Berggipfeln begangen, um die Sehnsucht der Gemeinschaft nach einer Rückkehr nach Zion zu symbolisieren. Seit ihrer Masseneinwanderung nach Israel haben die äthiopischen Juden diesen Brauch beibehalten und versammeln sich ialljährlich n Jerusalem, um diesen Festtag zu begehen.
Nach Angaben des Zentralamtes für Statistik beläuft sich die Zahl der äthiopischen Juden in Israel auf 171.600, von denen 54 Prozent in Äthiopien geboren wurden. 1.812 äthiopische Juden sind in diesem Jahr eingewandert.
Zugang zu Bildung genutzt
Die Zahl der äthiopischen Studierenden an israelischen Hochschulen steigt stetig: Im Studienjahr 2023/24 waren es 4.144, was einem Anstieg von 29,7 Prozent seit 2016 entspricht. Diese Entwicklung übertrifft das Wachstum der Gesamtzahl der Studierenden an Hochschulen im gleichen Zeitraum.
Sigd leitet sich vom aramäischen Wort „sged“ ab, das „sich niederwerfen“ bedeutet.
Titelbild: Äthiopische Jüdinnen beten zum Sigd-Feiertag auf der Armon Hanatziv-Promenade mit Blick auf Jerusalem. Foto: Yonatan Sindel / Flash 90