
Israel bombardiert über 250 Ziele in Syrien, zerstört Militärstützpunkte, Waffenlager und -fabriken
JERUSALEM 10.12.2024 (LS) – Der libanesische Nachrichtensender Al-Mayadeen, der mit der Hisbollah verbunden ist, hat am frühen Dienstagmorgen berichtet, israelische Panzer hätten sich etwa 20 Kilometer von der syrischen Hauptstadt Damaskus entfernt positioniert.
Berichten zufolge haben die israelischen Streitkräfte (IDF) auch die Kontrolle über neun Dörfer in den südlichen Außenbezirken von Damaskus nahe der Grenze zum Libanon übernommen. Gleichzeitig gab es Berichte über umfangreiche Angriffe im Raum Damaskus.
Luftangriffe auf syrische Militärinfrastruktur
Israel setzte seine Luftangriffe in Syrien am Montag fort und griff Waffendepots an, von denen Jerusalem befürchtete, sie könnten angesichts des dramatischen Sturzes des Regimes von Baschar al-Assad am Sonntag in die Hände feindlicher Kräfte fallen.
Zwei syrische Sicherheitsquellen berichteten am Montag, israelische Flugzeuge hätten mindestens drei große Luftwaffenstützpunkte der syrischen Armee bombardiert, auf denen Dutzende von Hubschraubern und Jets stationiert waren.
Die Berichte erfolgten, nachdem die Luftwaffe Israels am Sonntag Raketenlager, Luftverteidigungssysteme, Waffenproduktionsanlagen und Chemiewaffenlager getroffen und auch Flugzeuge, Hubschrauber und Panzer des Militärs des Assad-Regimes zerstört hatte. Die Zahl der Angriffe, die Israel seit Sonntag auf die syrische Militärinfrastruktur durchgeführt hat, wird auf etwa 250 geschätzt.
Der Iran verurteilte das Eindringen Israels in eine von den Vereinten Nationen überwachte Pufferzone auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien als „Verstoß“ gegen das Recht. „Diese Aggression ist ein eklatanter Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen“, so der Sprecher des Außenministeriums, Esmail Baghaei, in einer gestern Abend veröffentlichten Erklärung.
Israels UN-Botschafter Danny Danon erklärte am Montag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, die IDF habe in einem entmilitarisierten Streifen an der Grenze zu Syrien „begrenzte und vorübergehende Maßnahmen“ ergriffen, um etwaigen Bedrohungen, insbesondere für die Bewohner der Golanhöhen, zu begegnen.
USA greifen IS-Ziele an
Die Vereinigten Staaten nutzten ebenfalls die neue Realität in Syrien und griffen am Sonntag zahlreiche Ziele des Islamischen Staates in Zentralsyrien an.
„Die Angriffe auf die Anführer, Aktivisten und Lager des IS wurden im Rahmen der laufenden Mission zur Zerschlagung, Schwächung und Besiegung des IS durchgeführt, um die Terrorgruppe daran zu hindern, Operationen außerhalb ihrer Gebiete durchzuführen, und um sicherzustellen, dass der IS nicht versucht, die aktuelle Situation auszunutzen, um sich in Zentralsyrien neu zu formieren“, so das amerikanische CENTCOM.
Es hieß weiter, bei der Operation seien über 75 Ziele mit verschiedenen Mitteln der US-Luftwaffe, darunter B-52, F-15 und A-10, angegriffen worden.
Titelbild: Bewohner des drusischen Dorfes Majdal Shams auf den Golanhöhen feiern nach der Machtübernahme der Rebellen in Syrien. Foto: Chaim Goldberg/Flash90