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Chanukka-Wunder: Seltener Münzschatz aus hasmonäischer Zeit entdeckt

JERUSALEM, 31.12.2024 (NH) – Ein seltener Schatz von 160 hasmonäischen Münzen des Königs Alexander Jannaeus ist bei archäologischen Ausgrabungen im Jordantal am dritten Chanukka-Feiertag entdeckt worden. Die Münzen zeigen einen achtstrahligen Stern mit der aramäischen Inschrift „König Alexander“ und einen Anker. Die Archäologen datieren den spannenden Fund auf das Jahr 80/79 v. Chr. Bislang waren bei organisierten archäologischen Ausgrabungen nur sehr selten und wenige Münzen von Alexander Jannaeus gefunden worden. Bei dem Schatz handelt es sich um den größten jemals in Israel ausgegrabenen Fund dieser Art.

Hasmonäer senden historische Chanukka-Grüße

Unter der Schirmherrschaft der Universität Haifa und unter der Leitung von Dr. Shai Bar vom Zinman-Institut für Archäologie der Universität, Dr. Yoav Farhi und Dr. Michael Osband finden im Jordantal, in der Gegend des Flusses Tirza, atemberaubende Ausgrabungen statt. Am vergangenen Freitagmorgen, während des jüdischen Chanukka-Festes, entdeckte das Archäologenteam einen historischen und seltenen Schatz hasmonäischer Münzen. Bei dem Fundort handelt es sich nach Angaben der Archäologen um einen historischen Verkehrsknotenpunkt, der bisher in der Forschung nicht bekannt war. Der Ausgrabungskomplex umfasst auch ein rituelles Reinigungsbad, ein Lagerbecken und andere Gebäude. „Die historischen Ruinen liegen an der Hauptstraße, die zur Festung von Sartaba, dem Alexandrion, führt, das von König Jannaeus erbaut wurde“, erklärt Dr. Bar.

Der sensationelle Münzschatz umfasst rund 160 Münzen, die alle König Jonathan Alexander „Jannaeus“ gehörten. Doch wer war der Herrscher, der auf den Münzen abgebildet ist?

Es gibt nur sehr wenige Jannaeus-Münzen. Das macht den seltenen Schatz zu einem der größten Münzfunde in Israel. Foto: Sprecher Universität Haifa

Verhasster König regierte mit eiserner Hand

Jannaeus war König und Hohepriester der jüdischen Königsdynastie der Hasmonäer und regierte zur Zeit des Zweiten Tempels von 103 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 76 v. Chr. Dem judäischen König, der auch den Beinamen Yanai trug, werden eine Reihe brillanter und beeindruckender militärischer Operationen zugeschrieben. Neben der Wiederherstellung der historischen territorialen Kontinuität des Königreichs Juda und der Stärkung seiner Wirtschaft durch die Kontrolle der Hafenstädte und Handelsrouten setzte sich Yanai für die Ausrottung aller Formen des Götzendienstes innerhalb der Landesgrenzen ein. Dabei regierte Jannaeus mit harter Hand: In den „Schriftrollen der Wüste Juda“, auch bekannt als die Qumran-Rollen, wird von einem verhassten hasmonäischen König berichtet, der als „Löwenjunge des Zorns“ bezeichnet und mit Jannaeus identifiziert wird. Yanai sah sich selbst als Alleinherrscher und prägte sogar als erster Münzen, auf denen der Begriff „König“ vorkommt.

Den Münzschatz an Chanukka zu entdecken, war für alle Beteiligten besonders spannend. Foto: Sprecher Universität Haifa.

Schätze aus der Zeit der Hasmonäer an Chanukka

Der verhasste Hasmonäerkönig war aber auch ein Großneffe von Juda Makkabäus und der Urenkel von Matthias, der 167 v. Chr. den Aufstand gegen die Armeen des Antiochus anführte. Der berühmte Aufstand führte unter anderem zur Reinigung des Tempels und zur Einführung des Chanukka-Festes in die jüdische Tradition.

„Alle Studenten und freiwilligen Ausgräber, die an den Grabungsarbeiten beteiligt waren, waren sehr aufgeregt, einen solchen hasmonäischen Schatz zu finden, vor allem während des Chanukka-Festes. Das gab dem Fest für sie eine besondere Bedeutung, gerade in den schwierigen Tagen, die unser Volk derzeit durchlebt“, erklärt Dr. Bar. „Ich hoffe, dass sich diese Stätte zu einem Publikumsmagneten entwickelt und sich in die Reihe der archäologischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten unseres Landes einreiht.“

Titelbild: Ein ganz besonderer Chanukka-Gruß aus hasmonäischer Zeit. Foto: Sprecher Universität Haifa

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