USA versprechen Israel verstärkte Angriffe auf Huthi bis zum Ende von Bidens Amtszeit
JERUSALEM, 05.01.2024 (NH) – Die Angriffe der Huthis auf Israel drohen zu eskalieren. Allein in den letzten drei Wochen wurden mehr als 15 Raketen auf Israel abgefeuert – mit Schwerpunkt auf Jerusalem und Tel Aviv. Dabei hat die jemenitische Rebellentruppe nicht nur die beiden großen israelischen Metropolen im Visier, sondern bedroht auch Militär- und Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden. Bislang haben die USA geduldig zugesehen und sich darauf beschränkt, die Raketen der Huthi abzufangen. Nun haben hochrangige US-Vertreter Israel mitgeteilt, Washington werde bis zum Ende der Amtszeit der Biden-Administration seine Angriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen intensivieren.
Ende der US-Zurückhaltung?
Angesichts des eskalierenden Huthi-Terrors aus dem Jemen sieht sich die US-Regierung gezwungen, ihre Politik zu überdenken. Neben der Unterbrechung der internationalen Schifffahrtsrouten im Roten Meer sehen sich die USA mit Angriffen auf amerikanische Ziele durch pro-iranische Milizen im Irak und in Syrien konfrontiert, darunter auch ein Angriff auf die amerikanische Botschaft in Bagdad. Wie Israel sieht auch die US-Regierung den Iran als verantwortlich für die Angriffe seiner Stellvertreter an. Bisher haben sich die USA darauf beschränkt, Raketen und Drohnen der Huthis abzufangen. Nun scheint Washington beschlossen zu haben, seine militärischen Reaktionen auszuweiten.
Das berichtete der israelische Nachrichtensender Kan 11 am Freitag. Demnach würden die USA nun auch Huthi-Raketenstellungen ins Visier nehmen, da der Beschuss auf israelisches Territorium stetig zunehme. Demnach habe Präsident Joe Biden seinem Militär „uneingeschränkte Angriffsfreigaben“ erteilt. Gleichzeitig fordert die US-Regierung Jerusalem auf, die Ziele, die es im Jemen angreift, zu überprüfen und sicherzustellen, dass es sich um Stellungen der Huthis und nicht um zivile Ziele handelt.
USA wollen Bombardements im Jemen ausweiten
Die Berichte folgen auf das jüngste nächtliche Bombardement der USA auf Terrorziele der Huthis im Jemen gestern und vor drei Tagen. Die US-Angriffe hätten sich auf militärische Einrichtungen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa konzentriert, die von den Huthis genutzt würden, berichteten arabische Medien. In einer weiteren Angriffswelle sei die Hafenstadt Hodeidah im Westen des Jemen bombardiert worden. Die Kommandozentrale des amerikanischen Militärs bestätigte später die Luftangriffe. Ziele seien Raketenlager und eine von den Huthis betriebene Kommando- und Kontrollzentrale in Sanaa gewesen. Die Angriffe seien von „Schiffen der United States Navy und Air Force“ aus geflogen worden. Die zerstörten Einrichtungen wären Koordinationsbasen der Huthi-Rebellen gewesen, von denen aus sie ihre Angriffe auf Kriegs- und Handelsschiffe der US-Marine im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden koordiniert hätten. Die Angriffe waren jedoch nicht das erste Mal, dass die USA das Zentrum der jemenitischen Hauptstadt und nicht die Vororte bombardierten. Bereits Anfang Dezember und kurz vor den christlichen Weihnachtsfeiertagen griff die US-Luftwaffe von den Huthis kontrolliertes Gebiet in Sanaa an.
Huthi-Rebellen zeigen sich unbeeindruckt
Im Schatten des Huthi-Terrors hat Washington eine Koalition von mehr als 20 Staaten gebildet, um den Handelsverkehr im Roten Meer vor den Huthi-Rebellen zu schützen. Diese Koalition hat wiederholt Einrichtungen und Waffensysteme der Huthis im Jemen ins Visier genommen, doch die jemenitische Terrorgruppe zeigte sich von den Angriffen völlig unbeeindruckt.
„Die Aggression der Vereinigten Staaten ist eine schreckliche Verletzung und ein Beispiel für die empörende Unterstützung des israelischen Völkermords in Gaza“, erklärten die Huthi-Rebellen nach den amerikanischen Angriffen. Sie betonten, dass „der Jemen ein großes Opfer bringt, um sich weiterhin gegen die Aggression zu verteidigen und gleichzeitig die Menschen in Gaza zu unterstützen“.
Titelbild: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft den Präsidenten der Vereinigten Staaten Joe Biden in Tel Aviv, 18. Oktober 2023. Foto: Miriam Alster/Flash90