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Blau-weiße Waffen- und Munitionsproduktion: Israels Verteidigungsministerium unterzeichnet Milliardenverträge mit Rüstungsfirma Elbit Systems

JERUSALEM, 08.01.2024 (NH) – Das israelische Verteidigungsministerium hat mit Elbit Systems zwei strategische Verträge über insgesamt eine Milliarde NIS, umgerechnet 267 Millionen Euro, unterzeichnet. Elbit wird in Zukunft Tausende von Luft-Boden-Bomben für das israelische Militär produzieren und eine nationale Rohstofffabrik errichten. Der milliardenschwere Vertrag soll die Unabhängigkeit der Rüstungsproduktion in Israel stärken und die Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland verringern. Der blau-weiße Rüstungsvertrag wurde vom Generaldirektor des Verteidigungsministeriums, Eyal Zamir, und dem Vorstandsvorsitzenden von Elbit, Bezalel Machlis, unterzeichnet. Laut Zamir wird so den israelischen Streitkräften ermöglicht, „weiterhin in allen Bereichen unabhängig zu operieren“.

Rohstoffe und tonnenschwere Geschosse

Die Rohstofffabrik von Elbit Systems soll im Süden des Landes entstehen und nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium Produktionslinien für Energiematerialien umfassen, die vor dem jüngsten Krieg hauptsächlich aus dem Ausland bezogen wurden. Die heimische Rohstoffproduktion soll nicht nur die israelische Verteidigungsindustrie versorgen, sondern auch die Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland verringern.

Laut Eyal Zamir ist das Abkommen über die inländische Produktion von schwerer Luftmunition „ein groß angelegter strategischer Schritt, der sicherstellen soll, dass die Kriegsmaschinerie der israelischen Armee weiter voranschreitet“. Der historische Schritt ist das Ergebnis von dramatischen Beschränkungen und massiven Verzögerungen von Waffenexporten nach Israel. Vor allem die Vereinigten Staaten weigerten sich, schwere Luft-Boden-Bomben an Israel zu liefern, inmitten heftiger Kämpfe während der jüngsten Gaza-Offensive. Washington wiederholte seine Bedenken, Israel könnte die mehr als eine Tonne schweren Geschosse in der Nähe der Zivilbevölkerung im Gazastreifen abwerfen.

2-Milliarden-Lasersystem

In einer Erklärung des israelischen Sicherheitsministeriums hieß es: „Beide Abkommen werden die souveräne Fähigkeit zur heimischen Herstellung aller Arten von Bomben und Munition sicherstellen“.

Neben der tonnenschweren Luftmunition wird das Verteidigungsministerium über Elbit Systems auch die Produktion anderer Waffen ausweiten. Dazu gehört vor allem Panzermunition, an der es weltweit mangelt, sowie 155-mm-Munition. Geplant ist auch die verstärkte Beschaffung von gepanzerten Militärfahrzeugen, darunter Merkava-Panzer, gepanzerte Transportpanzer und Truppentransporter wie der sogenannte Eitan, ein israelischer gepanzerter 8×8-Truppenpanzer, der sich in den jüngsten Kämpfen besonders bewährt hat.

Der jüngste Deal mit Elbit schließt sich an eine Reihe anderer Verträge an, die das Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr mit dem israelischen Rüstungsunternehmen abgeschlossen hat. Ende Oktober 2024 bestellte das israelische Verteidigungsministerium bei dem Sicherheitsunternehmen die ersten Einheiten von Magen Or, dem neuesten Raketen- und Mörserabwehrsystem mit einem leistungsstarken Laser im Wert von rund 2 Milliarden NIS, umgerechnet 534 Millionen Euro.

Die Entwicklung und Produktion der neuen Bomben soll voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern.

Titelbild: Blick auf die Büros von Elbit Systems in Jerusalem am 3. Dezember 2024. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

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