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Thoraschüler im Zeichen der Nächstenliebe – religiöse Jugendliche engagieren sich für Hilfe und Wiederaufbau im Norden

JERUSALEM, 12.01.2025 (NH) – Dutzende Schülerinnen und Schüler der Thoraschule „Hesder-Yeshiva“ sind mit Beginn des Waffenstillstands mit der Hisbollah in ihre Häuser in Kiriyat Shmona zurückgekehrt. Die jungen Gläubigen engagieren sich nicht nur beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt, sondern unterstützen auch deren Bewohner. Nun haben sich die religiösen Thoraschüler einem weiteren lebensrettenden Projekt verschrieben und freiwillig Dutzende von Blutkonserven der Gruppe O gespendet.

Wehrdienst als integraler Bestandteil

Thora-Studenten sind in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in die Schlagzeilen der Medien geraten. In den vergangenen 15 Kriegsmonaten haben viele radikale Gruppierungen innerhalb der religiösen Gesellschaft mit Rekrutierungsverweigerungen für Aufsehen gesorgt. Tausende junger Männer, die Bibel- und Armeedienst geschickt miteinander verbinden, werden im Streit um den Armeedienst schlichtweg ausgeblendet. Ein Beispiel für Gottesfurcht und Militärdienst ist die Hesder-Yeshiva. Für die religiösen Studenten ist der Militärdienst ein integraler Bestandteil des Entwicklungs- und Wachstumsprozesses. Doch die Rabbiner der Hesder-Yeshiva ermutigen ihre Schüler nicht nur zum Militärdienst, sondern erziehen ihre Schützlinge auch zur Nächstenliebe.

Die Schüler sammelten mehr als 70 Blutkonserven. Foto: MDA SPOKESPERSON

Schüler engagieren sich im ehrenamtlichen Rettungsdienst

Wie sehr sich die frommen Schülerinnen und Schüler für ihre Mitmenschen engagieren, hat die Thoraschule jetzt erneut unter Beweis gestellt. Ein Teil der Schüler engagiert sich als freiwillige Sanitäter beim Rettungsdienst Magen David Adom, kurz MDA. Damit sorgen die Jugendlichen für eine schnelle medizinische Erstversorgung und verbessern den Rettungsdienst in der Stadt und der gesamten Region.

Aufgrund eines akuten Mangels an Blutkonserven der Gruppe O initiierten die religiösen Freiwilligen gemeinsam mit dem Blutspendedienst der Rettungsorganisation einen Blutspende-Marathon. „Alle drei Monate haben wir in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst der MDA eine Blutspende in der Yeshiva organisiert. „Nach unserer Rückkehr in den Norden war es uns wichtig, die Tradition des Blutspendens fortzusetzen und den Kranken und Verletzten zu helfen, die auf Blutspenden angewiesen sind“, berichten die jungen Freiwilligen, die selbst kurz vor ihrem Wehrdienst stehen.  Gemeinsam konnten Schüler und MDA rund 70 Bluteinheiten sammeln, die etwa 210 Menschen das Leben retten können.

Elkana Navon, Eitan Dishon und Achia Daskal, Schüler der Hesder-Yeshiva, fielen im Kampf gegen die Terrororganisation in Gaza. Foto: IDF SPOKESPERSON

Trauriger Verlust

Am 7. Oktober, als die Bewohner des Nordens, die in der Feuerzone leben, evakuiert wurden, wurde auch die Stadt Kiriyat Shmona evakuiert. Auch die Thoraschule schloss zum ersten Mal in ihrer 45-jährigen Geschichte ihre Türen und zog in den Moshav Nehalim in der Nähe von Petah Tikva. Vor etwa einem Monat, mehr als ein Jahr nach der Evakuierung, kehrten die Studenten der Thoraschule nach Kiriyat Shmona zurück. Die große Mehrheit der Einwohner war noch nicht zurückgekehrt, und die geschäftige Stadt glich noch immer einer Geisterstadt. Die Schüler kehrten singend und tanzend in ihre Einrichtung zurück und hauchten der Stadt neues Leben ein. Sehr zur Freude der verbliebenen Bewohner.

Doch in die Freude, nach langen Monaten wieder in ihre Schule zurückkehren zu können, mischte sich auch große Trauer um ihre gefallenen Freunde. So war das erste, was die Yeshiva-Schüler nach ihrer Rückkehr taten, die Bilder ihrer im Krieg gefallenen Freunde aufzustellen: Feldwebel Eitan Dishon, Feldwebel Achia Daskal, Feldwebel Elkana Navon und Sergeant a.D. Nerya Cohen. Die jungen Absolventen der Einrichtung sind im vergangenen Jahr bei den Kämpfen im Gazastreifen gefallen.

Nun widmen sich die Schülerinnen und Schüler der Hesder-Yeshiva dem Wiederaufbau der Stadt und kümmern sich um die Bewohner, die nicht evakuiert werden konnten oder bereits zurückgekehrt sind.

Titelbild: Im Zeichen der Nächstenliebe: Schüler der Hesder-Yeshiva bei der Blutspende. Foto: MDA SPOKESPERSON

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