zurück zu Aktuelles

735 Terroristen werden in der ersten Phase des Geiselabkommens freigelassen – komplette Liste veröffentlicht

JERUSALEM 19.01.2025 (LS) – Das Justizministerium hat die Liste der 735 Terroristen, die im Rahmen der ersten Phase des von der israelischen Regierung genehmigten Geiseldeals freigelassen werden, veröffentlicht.

Während der Kabinettssitzung äußerten mehrere Minister Bedenken hinsichtlich des Abkommens. Sie betonten zwar die Wichtigkeit der Freilassung der Geiseln, warnten jedoch vor den Risiken, die mit der Freilassung einer großen Anzahl von Gefangenen verbunden sind.

Mörder mit mehreren lebenslangen Haftstrafen

Unter den Freizulassenden befindet sich Zakaria Zubeidi, ein ehemaliger Kommandeur der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden der Fatah in Dschenin, der mehrere Jahre lang auf der meistgesuchten Liste Israels stand, nachdem er die Verantwortung für einen Angriff im Jahr 2002 übernommen hatte, bei dem sechs Menschen getötet wurden. Zubeidi war einer von sechs Gefangenen, die bei dem Ausbruch aus dem Hochsicherheitsgefängnis Gilboa im Jahr 2021 entkommen konnten.

Ein weiterer Name auf der Liste ist Ahmed Barghouti, ein enger Mitarbeiter und Verwandter von Marwan Barghouti, der 13 lebenslange Haftstrafen verbüßt. Ahmed wurde 2002 zusammen mit Marwan in Ramallah verhaftet und war für die Waffenlieferungen an die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden verantwortlich, wo er als Einsatzleiter fungierte.

Wael Qassem und Wisam Abbasi, Mitglieder der Hamas-„Silwan-Zelle“, werden ebenfalls freigelassen. Sie sie sind für Anschläge verantwortlich, in denen insgesamt 35 Menschen ermordet wurden, darunter die Bombenanschläge auf das Café Moment in Jerusalem (11 Tote), den Sheffield Club in Rishon Lezion (15 Tote) und die Frank-Sinatra-Cafeteria an der Hebräischen Universität in den frühen 2000er Jahren (9 Tote).

Außerdem entlassen wird Muhammad Amudi, der im Jahr 2006 einen Selbstmordattentäter zu einem Anschlag auf den Schawarma-Stand „Mayor“ in Tel Aviv schickte, bei dem 11 Menschen getötet wurden.

Ein weiterer freizulassender Gefangener ist Sami Jaradat, einer der Terroristen, die 2003 für den Anschlag auf das Maxim-Restaurant in Haifa verantwortlich waren, bei dem 21 Israelis getötet wurden.

Terroropfer-Hinterbliebene erhalten Nachricht über Freilassung

Hinterbliebene, deren Angehörige bei Terroranschlägen ermordet wurden, erhalten eine persönliche Benachrichtigung, wenn der Mörder ihres Angehörigen auf der Liste der Terroristen steht, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit der Hamas-Terrorgruppe freigelassen werden sollen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Verteidigungsministeriums, der israelischen Armee, des Nationalen Versicherungsinstituts Israels, der israelischen Polizei und des israelischen Justizministeriums.

„Die Benachrichtigungen werden über das Nationale Versicherungsinstitut, die israelische Armee, die israelische Polizei und andere Sicherheitsbehörden an Eltern, Ehepartner oder Familienvertreter zugestellt. Das israelische Verteidigungsministerium wird diese Maßnahme koordinieren und professionelle Rehabilitationsmitarbeiter werden die Familien während dieser Zeit begleiten.​​​​​​​​​​​​​​​​“

Eitan Fuld (links) mit seinem Bruder Ari, der 2018 von einem Terroristen ermordet wurde. Foto: privat

Unter den Familien, die diese Nachricht erhielten, sind die Hinterbliebenen von Ari Fuld, der bei einem Terroranschlag im September 2018 ermordet wurde. Sein Mörder soll heute im Rahmen der Freilassung der ersten drei Geiseln entlassen werden.

Aris Bruder Eitan schrieb auf sozialen Medien: „Die Freilassung des Mörders von Ari schmerzt. Nicht, weil unser Mörder wichtiger ist als der Mörder einer anderen Familie; mich schmerzt der Verlust von Ari jeden Tag, in der Vergangenheit und in der Zukunft.“

„Mein größtes Problem, und das aller anderen, sind die nächsten Menschen, die ermordet werden, und die Familien, die sich leider zu den hinterbliebenen Familien aufgrund dieses schrecklichen Deals gesellen werden. Aber vor und nach allem weiß ich: ‚Er, der Ruhm seines Volkes Israel, lügt nicht, und er bereut auch nicht.'(1. Samuel 15:29)“

Titelbild: Jüdische Demonstranten verkleiden sich als Terroristen und demonstrieren in Jerusalem gegen den Geiseldeal. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land