
„Zurück ins Leben“ – die Freilassung der drei israelischen Geiseln sorgt weltweit für Schlagzeilen
JERUSALEM, 20.01.2025 (NH) – Die Freilassung von Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher aus den Händen der Terrororganisation im Gazastreifen wurde weltweit verfolgt und heiß diskutiert. Die bewegenden und zugleich erschütternden Bilder der drei verängstigten, zerbrechlichen Frauen inmitten einer grölenden Menschenmenge und Dutzenden von Hamas-Kämpfern zierten die Titelseiten großer Medien wie der New York Times, der britischen Sunday Times, der italienischen La Repubblica und der deutschen Bild.
Die Welt begrüßt die Freilassung der Geiseln
Romi (24), Emily (28) und Doron (31) sind die ersten weiblichen Geiseln, die von der Hamas nach 470 Tagen Gefangenschaft im Rahmen eines komplizierten Abkommens freigelassen wurden. Die bewegenden Momente ihrer Rückkehr sorgten weltweit für Aufsehen. „Die ersten Entführten, die von der Hamas nach 470 Tagen Gefangenschaft freigelassen wurden, nachdem der Waffenstillstand in Gaza in Kraft getreten war. 57 Geiseln sind noch am Leben; weitere 30 Geiseln, darunter zwei Amerikaner, sollen in der ersten Phase des Waffenstillstandsabkommens freigelassen werden“, beschrieb die New York Post die Befreiung.

Die britische Sunday Times übertrug die Freilassung sogar live aus der Enklave. Die Mutter der Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, hat in den vergangenen 15 Monaten in Großbritannien für die Freilassung ihrer Tochter gekämpft. Kein Wunder, dass sich der britische Premierminister Keir Starmer über die Rückkehr der jungen Frau freute: „Sie ist wieder mit ihrer Familie vereint, einschließlich ihrer Mutter Amanda, die nie aufgehört hat, unermüdlich für ihre Tochter zu kämpfen“. Auch die italienische La Repubblica veröffentlichte Fotos vom bewegenden Wiedersehen der drei entführten Mädchen mit ihren Müttern. Geert Wilders, Vorsitzender der niederländischen Rechtspartei, fand klare Worte für den Austausch: „Zurück ins Leben, zurück in die Freiheit, weg von Gaza und den Monstern der Hamas“. Neben dem Geiseldeal berichteten viele Medien jedoch auch über die katastrophale Lage in Gaza und die „Heimkehr“ hunderter „palästinensischer Gefangener“.
Nicht nur Geiseldeal – Machtdemonstration mit Sorge verfolgt
So auch der israelisch-arabische Knesset-Abgeordnete und Vorsitzende der Hadash-Partei, Ayman Odeh. Er begrüßte auf seinem X-Account „die Freilassung der Entführten und Gefangenen“ und sorgte damit für landesweite Furore. Weiter fügte er hinzu: „Von hier aus müssen beide Völker vom Joch der Besatzung befreit werden – wir sind alle frei geboren.“

Nicht alle Israelis waren mit dem Geiseldeal einverstanden. Zu hoch sei der Preis für die Freilassung der Entführten. Vor allem die Familien der Ermordeten sprachen sich gegen die Freilassung der verabscheuungswürdigen Terroristen und Mörder im Rahmen des fragwürdigen Deals aus. Tatsächlich ist der Geiselaustausch bzw. der „Zivilisten gegen Terroristen“-Deal so strukturiert, dass sich die Rückkehr der israelischen Geiseln über Monate hinziehen kann. Eine solche Zeitspanne ermöglicht es der Hamas, ihre Macht wieder aufzubauen und die Enklave erneut unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Machtdemonstration der barbarischen Organisation ist aber nicht auf den Gazastreifen beschränkt. Mit Rückenwind aus Teheran, dem Jemen, der Türkei und Katar behauptet die Hamas, einen Sieg errungen zu haben. So könnte der „Triumph“ der Hamas über kurz oder lang dazu führen, dass die Terroristen auch im sogenannten Westjordanland die Macht übernehmen. Nicht nur Israel blickt mit Sorge auf die Ereignisse. Auch Ramallah, Ägypten und Jordanien bangen vor einem Machtwechsel. Man befürchtet wohl, dass im Schatten des laufenden zerbrechlichen Geiseldeals und der Waffenruhe die Flammen des Extremismus in der Region wieder höher schlagen könnten als je zuvor.
Titelbild: Die Weltmedien berichten über die Geiselbefreiung Foto: Fokus Jerusalem