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20-Jähriger aus Jerusalem weiht Familie in Terrorpläne ein – Mutter alarmiert Polizei

JERUSALEM, 22.01.2025 (NH) – Die Polizei hat gestern Anklage gegen einen 20-jährigen arabischen Bewohner der Jerusalemer Altstadt erhoben, der mit einem Terroranschlag gedroht hatte. Der angehende Märtyrer hatte in einer SMS an seine Mutter angekündigt, in naher Zukunft einen Terroranschlag zu verüben. Die besorgte Mutter des Verdächtigen verständigte die israelischen Sicherheitskräfte und berichtete von der unmittelbaren Bedrohung. Leider wusste die Mutter nicht, wo sich ihr Sohn zum Zeitpunkt der Terrordrohung aufhielt. Nach einer Großfahndung in der Hauptstadt konnte der Verdächtige festgenommen werden.

Mutter alarmiert Polizei

Nach dem Notruf der besorgten Mutter leiteten die Polizisten der Station Shalem in Jerusalem eine sofortige Fahndung nach dem Tatverdächtigen ein. Dutzende Sicherheitskräfte durchkämmten die Hauptstadt auf der Suche nach dem Terrorverdächtigen. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Beschuldigte in einem Souvenirladen in der Nähe des Dungtors in der Altstadt festgenommen. Das Dungtor ist eines der acht Altstadttore, das sich unmittelbar südwestlich des Tempelbergs befindet und heute auch als Hauptzugang zum jüdischen Heiligtum, der Westmauer, dient.

Zunächst hatte sich die Mutter des jungen Mannes bei der Polizei gemeldet, nachdem ihr der geplante Selbstmörder in einer WhatsApp-Nachricht von seinem Vorhaben berichtet hatte: „Ich werde einen Anschlag verüben, ich schwöre bei Gott, ich werde es tun. Ich werde euch alle vernichten.“

Im Zuge der Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass der Wunschterrorist bereits einige Tage zuvor seine Schwester in seinen Terrorplan eingeweiht hatte. Der Araber gab an, bereits “ Buße getan“ zu haben. „Ich war den ganzen Tag bei unserem Scheich, jetzt bin ich in der Al-Aqsa-Moschee und bete“, schrieb der Verdächtige.

Der Wunschmärtyrer schrieb seiner Schwester: „Guten Morgen, wie geht es dir? Sag meiner Mutter, dass ich einen Anschlag verüben und euch allen wehtun werde; ich schwöre bei Allah, dass ich euch alle vernichten werde.“ Foto: Israeli Police

Haft verlängert – Anklage erhoben

Auf der arabischsprachigen Facebook-Seite der israelischen Polizei veröffentlichten Sicherheitskräfte später einen Screenshot des Gesprächs zwischen Mutter und Sohn. Darin beschuldigte der Attentäter die Erziehungsberechtigte, ihn misshandelt und aus dem Haus geworfen zu haben. Die Plattform fügte hinzu: „Die Polizei wird weiterhin alle verfügbaren Mittel einsetzen, um jeder Bedrohung der Sicherheit der Bürger Israels entgegenzutreten“.

Dean Elsdunne, internationaler Sprecher der israelischen Polizei, erklärte: „In diesem Fall spielte die Mutter des Verdächtigen eine Schlüsselrolle, indem sie die Bedrohung meldete und es unseren Beamten ermöglichte, sofort zu handeln. Während die israelische Polizei mögliche Bedrohungen immer aktiv beobachtet und darauf reagiert, kann ein frühes Eingreifen der Öffentlichkeit, wie in diesem Fall, entscheidend sein, um tragische Ereignisse zu verhindern“.

Die Haft des 20-Jährigen wurde auf Antrag verlängert. Die Staatsanwaltschaft in Jerusalem hat heute Anklage gegen den Verdächtigen erhoben.

Titelbild: Israelische Grenzpolizisten bewachen das Damaskustor in der Altstadt von Jerusalem. Foto: Jamal Awad/Flash90

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