
Mit Rohrbomben und Messern – massiver Ramadan-Terroranschlag in Jerusalem vereitelt
JERUSALEM, 07.04.2025 (NH) – Die Jerusalemer Polizei hat in Zusammenarbeit mit dem inländischen Geheimdienst einen massiven Terroranschlag während der Ramadan-Fastentage in Jerusalem vereitelt. Dies teilte der Operationsoffizier des Bezirks Jerusalem, Oberstleutnant Eliyahu Levy, am Sonntag mit. Der Anschlag war von einem Brüderpaar aus Shuafat in Ostjerusalem geplant worden. Die mutmaßlichen Attentäter bereiteten nicht nur Rohrbomben vor, sondern besorgten sich auch Waffen und nahmen Fahrstunden. Der ausgeklügelte Terroranschlag konnte jedoch verhindert werden, nachdem der Inlandsgeheimdienst und die Polizeieinheit in der Hauptstadt im vergangenen Monat Ermittlungen gegen die Verdächtigen aufgenommen hatten. Die Täter planten, die selbstgebauten Rohrbomben an verschiedenen Orten in Jerusalem zu platzieren und mit einem Auto und Küchenmessern bewaffnet in einem Doppelanschlag zunächst Juden oder Sicherheitskräfte zu überfahren und dann mit den Messern zu töten.
Wunsch, als Märtyrer zu sterben
Die Verdächtigen konnten jedoch rechtzeitig festgenommen werden. In seiner Vernehmung gab der 21-jährige Hauptverdächtige zu, dass er geplant hatte, die Bomben in der Jerusalemer Straßenbahn, in einem Bus oder in einem Restaurant im Süden der Stadt zu platzieren und explodieren zu lassen. Der Angeklagte lernte, wie man die Sprengsätze zusammenbaut, plante genau, wie er die Anschläge durchführen wollte, und nahm sogar Fahrstunden, um seine Rammattacken in die Tat umzusetzen. Der junge Mann erklärte, er wolle ein Märtyrer werden, und rezitierte Koranverse, um sich zu ermutigen, Juden zu töten. Der Anschlag in Neve Yaakov Anfang 2023, bei dem sieben Menschen ermordet wurden, sowie Predigten in der Moschee, in der er betete, beeinflussten nach seinen Angaben seinen Wunsch, als Märtyrer zu sterben.

Geheimdienst kam Brüderpaar auf die Schliche
Wenige Tage vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan beschlossen die Attentäter, den Anschlag an einer zentralen Bushaltestelle in Jerusalem zu verüben. Neben Fahrstunden kauften die Terroristen ein Auto, um die geplante Rammattacke durchzuführen. Während der terroristischen Vorbereitungen deckten Ermittler der Polizei und des Geheimdienstes ihre Pläne auf.
Die Haft der mutmaßlichen Attentäter wurde vor dem Jerusalemer Bezirksgericht mehrfach verlängert. Eine Anklage gegen das Brüderpaar durch die Jerusalemer Staatsanwaltschaft wird erwartet.
Oberstleutnant Eliyahu Levy erklärte, der diesjährige Ramadan sei „einer der ruhigsten gewesen, mit einem Rückgang der Unruhen in den Vierteln Ost-Jerusalems“. Während des Fastenfestes wurden mehr als 100 Verdächtige wegen Aufwiegelung und Unterstützung des Terrorismus festgenommen.
Titelbild: Israelische Sicherheitskräfte stehen Wache, während Palästinenser den israelischen Qalandia-Kontrollpunkt passieren, um an den Freitagsgebeten des heiligen Fastenmonats Ramadan in der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem teilzunehmen. Foto: Flash90