
Geiselhaft für vier junge israelische Soldatinnen ist nach 478 Tagen beendet
JERUSALEM. 25.01.2025 (TM) – Vier israelische Soldatinnen – Liri Albag (19), Daniela Gilboa (20), Karina Ariev (20) und Naama Levi (20) -, die am 7. Oktober vom Militärstützpunkt Nachal Oz entführt worden waren, sind heute nach 478 Tagen in Hamas-Gefangenschaft dem Roten Kreuz übergeben worden.
Tausende Palästinener, darunter viele schwer bewaffnete Terrorkämpfer, verfolgten die Übergabe der Geiseln an das Rote Kreuz. Die Hamas inszenierte eine große Propagandashow: Sie ließ die Frauen auf einer Bühne auftreten und ins Publikum winken. Auf den ersten Blick schienen die Soldatinnen in gutem Zustand zu sein.
Bereits wenige Minuten später meldete die israelische Armee, dass die Geiseln übergeben wurden. Sie werden zunächst in einem Militärstützpunkt im Grenzgebiet untersucht und betreut. Dort treffen sie ihre Eltern. Sie werden dann in ein israelisches Krankenhaus geflogen. Dort wurden umfangeiche Vorbereitungen getroffen, um die Frauen von der Öffenlichkeit abzuschirmen und ihre Privatsphäre zu gewährleisen.

Emotionale Momente auf dem Geiselplatz in Tel Aviv. Foto: TPS-IL
Auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv jubelten und weinten die Menschen, als die Freigelassenen auf einem LIve-Video aus Gaza zu sehen waren.
Nach der Freilassung wandte sich Armeesprecher Daniel Hagari an die Öffentlichkeit. Er dankte den Vermittlern USA, Katar und Ägypten. „Wir vergessen die 90 verbliebenen Geiseln nicht, darunter Frauen, Kinder und Senioren, die unter schrecklichen Bedingungen in Geiselhaft sind“, erklärte er. Besonders besorgt sei man um Familie Bibas mit ihren kleinen Kindern. Hagari: „Unsere Mission ist nicht beendet, bevor jede einzelne Geisel wieder zuhause ist.“

Wieder mit ihren Eltern vereint: Liri Albag. Foto: IDF Spokesperson’s Unit
Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, Israel werde den Palästinensern nicht erlauben, in den nördlichen Gazastreifen zurückzukehren, bevor die Hamas nicht die Freilassung von Arbel Yehud veranlasst habe. Sie wird vermutlich von der Terrorgruppe Islamischer Dschihad festgehalten. Nach israelischer Auffassung hat die Hamas gegen die Vereinbarung verstoßen, weil sie die weiblichen zivilen Geiseln nicht zuerst freigelassen hat. Ein Vertreter der Terrorgruppe Hamas teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, die Vermittler seien informiert worden, dass Arbel Yehud am Leben sei und am kommenden Samstag freigelassen werde.
Titelbild: Die vier Geiseln auf der Hamas-Bühne in Gaza. Foto: Screenshot TPS-IL