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Trump schlägt vor, Jordanien und Ägypten sollen Palästinenser aus Gaza aufnehmen – beide Länder lehnen ab

JERUSALEM 27.01.2025 (LS) – US-Präsident Donald Trump hat am Rande eines Treffens mit Journalisten am Samstag erklärt, Jordanien und Ägypten sollten mehr Palästinenser aus dem Gazastreifen aufnehmen.

In einem Gespräch mit Reportern an Bord der Air Force One gab Trump bekannt, er habe diese Idee mit König Abdullah II. von Jordanien besprochen und werde dies auch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah Al-Sisi ansprechen.

„Ich möchte, dass er Menschen aufnimmt. Ich möchte, dass Ägypten Menschen aufnimmt“, so Trump. „Es geht um wahrscheinlich eineinhalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach das Ganze auf und sagen:  ‘es ist vorbei.‘“

Hamas lehnt entschieden ab

Die Hamas lehnte diese Maßnahme jedoch sofort ab. Die Palästinenser „werden keine Angebote oder Lösungen akzeptieren, selbst wenn sie unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus, wie in den Vorschlägen von US-Präsident Trump angekündigt, gute Absichten zu haben scheinen“, erklärte Basem Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas, gegenüber Reuters.

Das Büro des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, sprach sich ebenfalls entschieden gegen jeden Plan aus, der auf die Umsiedlung palästinensischer Araber aus dem Gazastreifen abzielt.

In einer Erklärung sagte das Büro von Abbas: „Dies bedeutet, dass rote Linien überschritten werden, vor denen wir wiederholt gewarnt haben“, und betonte, dass „das palästinensische Volk sein Land und seine heiligen Stätten nicht aufgeben wird“ und „wir nicht zulassen werden, dass sich die Katastrophen (Nakba), die unser Volk 1948 und 1967 ereilten, wiederholen; unser Volk wird (sein Land) nicht verlassen.“

Ägypten und Jordanien antworten

Auch Ägypten und Jordanien lehnten Trumps Vorschlag sofort ab. In einer Erklärung bekräftigte das ägyptische Außenministerium seine „fortgesetzte Unterstützung für die Standhaftigkeit des palästinensischen Volkes auf seinem Land“.

Das Ministerium betonte, dass es „jede Verletzung der unveräußerlichen Rechte ablehnt, sei es durch Besiedlung oder Annexion von Land oder durch die Entvölkerung dieses Landes durch Vertreibung, die Förderung der Umsiedlung oder die Entwurzelung von Palästinensern von ihrem Land, sei es vorübergehend oder langfristig“.

Der jordanische Außenminister Ayman Safadi erklärte am Sonntag: „Wir lehnen die Vertreibung von Palästinensern entschieden ab und werden unsere Meinung nicht ändern. Jordanien ist für Jordanier und Palästina ist für Palästinenser.“

Titelbild: Ägypten hat seine Grenze zum Gazastreifen schwer befestigt und weigert sich, Palästinenser hereinzulassen. Foto: Oren Cohen/Flash90

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