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Manche Geiselfamilien müssen sich darauf vorbereiten, dass ihre Lieben nicht lebend zurückkehren werden – Hamas erklärt, der Gazastreifen bleibe unter ihrer Kontrolle

JERUSALEM 29.01.2025 (LS) – Familienangehörige mehrerer Geiseln, die in den kommenden Wochen aus Gaza freigelassen werden sollen, haben am Dienstag ihre Angst um das Schicksal ihrer Angehörigen geäußert, nachdem die Hamas Informationen übermittelt hatte, wonach acht der 33 Geiseln der ersten Phase des Geiselabkommens nicht mehr am Leben sind.

Nach der Veröffentlichung der Informationen wurden diese Familien vom israelischen Militär darüber informiert, dass die Informationen der Hamas mit früheren militärischen Einschätzungen übereinstimmten. Es gebe große Bedenken hinsichtlich ihres Schicksals.

Danny Elgarat sagte über seinen Bruder Itzik, der auf der Liste der 33 freizulassenden Geiseln steht: „Wir wissen heute mehr über die Liste, die die Hamas geschickt hat. Ich werde nicht für andere sprechen, aber wir werden ihn wahrscheinlich als einen der Ermordeten zurückerhalten“.

Bisher wurden im Rahmen des aktuellen Abkommens sieben Geiseln freigelassen. Der Geiseldeal sieht die Freilassung von 33 sogenannten „humanitären Geiseln“ während der ersten 42-tägigen Phase vor, in der die Kämpfe im Streifen eingestellt werden.

Die nächste Phase

Vermittler haben damit begonnen, die Bereitschaft beider Seiten zu prüfen, Gespräche über die zweite Phase des Abkommens aufzunehmen, wie der Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri am Montagabend im Telegram-Kanal der Terrorgruppe bekanntgab.

Abu Zuhri warf Netanjahu außerdem vor, nur „leeres Gerede“ über eine Wiederaufnahme der Kämpfe zu führen, und erklärte, dieses sei nur für den „lokalen Gebrauch“ gedacht.

„Das Konzept des ‘Tages nach dem Krieg‘ und der Beseitigung der Hamas aus der Gleichung existiert nicht mehr, und die Zukunft des Gazastreifens ist eine rein palästinensische Angelegenheit. Netanjahu hat keine andere Wahl, als dieses Abkommen bis zum Ende durchzuziehen“, erklärte er.

Palästinenser erklären den Sieg

Ein weiterer Hamas-Sprecher, Hassam Budran, verkündete am Dienstagmorgen, dass die Hamas „der Welt erneut bewiesen hat, dass die Palästinenser ihre Heimat nicht verlassen haben und auch nicht verlassen werden, egal wie groß die Opfer sind“.

Er bezeichnete die Rückkehr der Zivilbevölkerung aus dem Gazastreifen in den Norden der Region als Erfolg.

„Heute sind alle Versuche der israelischen Besatzungsmacht und ihrer kriminellen Anführer, allen voran der Premierminister der Besatzungsregierung Benjamin Netanjahu und der israelische Minister für Nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir, unser ehrenwertes palästinensisches Volk aus dem Gazastreifen zu vertreiben, gescheitert.“

Titelbild: Palästinenser kehren in ihre zerstörten Häuser im Norden des Gazastreifens zurück. Foto: Khalil Kahlout/Flash90

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