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Zynismus und Terrorpropaganda der Hamas kennen keine Grenzen – Geisel musste Dankesbrief schreiben

JERUSALEM, 03.02.2025 (NH) – Die Terrororganisation Hamas in Gaza hat im Zuge des jüngsten Geiselaustausches bis dato 13 israelische Geiseln freigelassen. Mit der Rückkehr der Israelis nach mehr als 15 Monaten Gefangenschaft wurden nun durch erste Zeugenaussagen die unmenschlichen Bedingungen in der Terrorhaft bekannt: Einige Geiseln wurden monatelang in Tunneln, Privathäusern oder Einrichtungen des Palästinenserhilfswerks UNRWA festgehalten. Andere verbrachten ihre Haft in völliger Isolation. Männer wurden in Käfigen gehalten, Frauen arbeiteten unter sklavenähnlichen Bedingungen. Die Israelis litten unter Hunger, Verletzungen und massivem Psychoterror, der bis zum letzten Tag ihrer Gefangenschaft anhielt. Einziger Lichtblick und Halt in der Gefangenschaft war für viele der Glaube.

Dankgebet für die Befreiung

Das sagt am Sonntag die Soldatin Daniela Gilboa, die vergangene Woche aus den Händen der Hamas befreit wurde. In einem ersten öffentlichen Post in den sozialen Netzwerken berichtet die junge Frau vom Tag ihrer Entführung und dankt allen Beteiligten für die Unterstützung ihrer Familie. „Ich wusste, dass das Einzige, was uns retten kann, der Glaube ist. Gestern Morgen haben Karina, Naama, Liri, Agam und ich in der Synagoge den Hagomel-Segen gebetet (ein Dankgebet, das Menschen sprechen, die traumatische und lebensbedrohliche Ereignisse überlebt haben). Ich habe auf diesen Moment gewartet, seit ich den 7. Oktober überlebt habe, um Gott zu danken, der uns trotz aller Widrigkeiten vor dem Schlimmsten bewahrt hat“, sagt Daniela.

Vor zwei Monaten hatte die Hamas behauptet, eine der Beobachtungs-Soldatinnen sei durch israelische Militäraktionen getötet worden. Die Terroristen veröffentlichten ein Foto, auf dem die Leiche einer Frau zu sehen war, die die gleiche Tätowierung trug wie Daniela Gilboa. Ein Psychoterror, der die Familie Gilboa zutiefst erschütterte. Der seelische Terror der palästinensischen Terrorgruppe scheint kein Ende zu nehmen. Auch die Geisel Keith Siegel erzählt verstörende Details aus seiner Gefangenschaft.

Keith, Daniela und Yarden (von links nach rechts) treffen ihre Familien wieder. Keith wurde gezwungen, einen Propagandabrief zu schreiben, Daniela fand Kraft im Glauben und Yarden wurde in der ersten Zeit der Geiselhaft in einem Käfig gehalten. Foto: GPO/IDF-Sprecher

Zynische Propaganda

Siegel, der am Samstag nach 484 Tagen freigelassen wurde, hielt sich die ganze Zeit über in Gaza-Stadt auf. Dort wurde er zwischen Privathäusern und unterirdischen Tunneln hin- und hergeschoben und oft in abgetrennten Räumen eingesperrt, um nicht gefunden zu werden. Siegel, der sich eigentlich vegetarisch ernährt, war aufgrund der Lebensmittelknappheit gezwungen, Fleisch zu essen. Kurz nach seiner Freilassung veröffentlichte die Hamas einen handgeschriebenen, zynischen Propagandabrief, den Siegel angeblich selbst verfasst hatte. Darin bedankte er sich bei seinen Peinigern für den Schutz und die gute Behandlung. „Mein Name ist Keith Siegel und ich komme aus Kfar Gaza. Ich war vom 7. Oktober 2023 bis zum 1. Februar 2025 Gefangener in Gaza. Meine Betreuer haben sich während dieser Zeit um all meine Bedürfnisse gekümmert, darunter Essen und Trinken, Medikamente, Vitamine, Augentropfen, ein Blutdruckmessgerät und vieles mehr. Sie sorgten auch dafür, dass ich einen Arzt aufsuchen konnte, wenn es mir über einen längeren Zeitraum nicht gut ging. Die Wärter nahmen Rücksicht auf meine Bedürfnisse und reagierten auf meine Wünsche in Bezug auf Essen und vieles mehr. Sie stellten sicher, dass ich Essen bekam, das meinen gesundheitlichen Bedürfnissen entsprach“, heißt es in dem Brief. Der Brief endet mit den Worten: „Ich wünsche und hoffe auf baldigen Frieden. Ich danke den Kämpfern, die mich in dieser Zeit beschützt haben“.

Die Angehörigen des Freigelassenen reagierten prompt auf den Dankesbrief und stellten klar, dass Siegel von den Terroristen gezwungen worden war, das Scheiben aufzusetzen und die Zeilen nicht freiwillig geschrieben hat.

Titelbild: Der Brief von Keith Siegel. Die Schreibfehler deuten darauf hin, dass die Terroristen ihm den Text diktiert haben. Foto: Privat/TPS-IL

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