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Mutter von Geisel enthüllt schockierende Berichte – Geiseln werden wie Sklaven behandelt

JERUSALEM, 19.03.2024 (NH) – Seit 165 Tagen hält die palästinensische Terrororganisation Hamas 134 israelische Geiseln im Gazastreifen gefangen. Eine der Geiseln ist die 19-jährige Liri Albag. Ihre Mutter Shira hat jetzt in einem Radiointerview von den harten Bedingungen und der Ausbeutung ihrer Tochter in der Gefangenschaft berichtet. Demnach wird die junge Frau von Haus zu Haus gereicht, um dort für palästinensische Familien zu “arbeiten”.

Sklaverei im Jahr 2024

Es sind schockierende Details. Ein junges Mädchen wird zwischen verschiedenen Häusern hin und her gezogen. Die 19-Jährige muss sich um den Haushalt und die Kinder kümmern. Waschen, putzen und kochen. Doch von dem fertigen Essen bekommt die “unfreiwillige” Köchin nichts. Was sich anhört wie moderne Sklaverei, spielt sich derzeit im Gazastreifen ab. Das beschreibt jetzt die Mutter von Liri Albag, die am 7. Oktober von Hamaskämpfern nach Gaza verschleppt wurde. “Liri zog zwischen den Häusern hin und her, musste für die Familien kochen, sich um ihre Kinder kümmern und ihr Haus putzen”, erzählt Shira, die Mutter der entführten Liri Albag am Montag. “Sie zwingen sie, Mahlzeiten zu kochen, von denen sie nicht essen darf”.

In einem Interview mit dem israelischen Radiosender “Reshet Bet” spricht die verzweifelte Mutter über die schockierenden Details, die freigelassene Geiseln erzählt haben. Über die “Versklavung” hat Liri den anderen Gefangenen erzählt, als eine große Gruppe von Entführten über einen bestimmten Zeitraum zusammen in unterirdischen Tunneln gehalten wurde. Ein Teil der Geiseln wurde  später im Zuge eines Gefangenenaustausches im vergangenen November freigelassen. “Zu diesem Zeitpunkt blieb Liri in dem besagten Tunnel zurück. Wir gehen davon aus, dass sie immer noch dort ist” , so die Mutter. Shira beschreibt die schwierige Situation: “Ich habe mehrmals versucht, in einem dunklen Raum im Haus zu sitzen und mich einzuschließen, ohne Fernseher, ohne Telefon, ohne irgendetwas – ich habe es vielleicht eine Stunde lang geschafft, dann bin ich weinend aufgestanden. Man wird verrückt! Wie lange kann man mit seinen eigenen Gedanken allein in einem Raum bleiben?”

Sexueller Missbrauch überschattet Geiseldeals

Shira berichtet auch über den sexuellen Missbrauch der Hamasterroristen an den Gefangenen: “Ich versuche immer wieder, mir vorzustellen, was sie dort durchmacht. Es ist unglaublich schwierig. Wir wissen alle, dass viele Mädchen dort verletzt werden. Als Mutter versuche ich, nicht darüber nachzudenken”, so Liris Mutter.  Shira stellt in dem Radiointerview klar, sie erwarte von Israels Premierminister Netanjahu, die Geiseln nach Hause zu bringen. “Das wichtigste Ziel oder nicht – der absolute Sieg oder nicht – wir reden hier über Menschenleben, wir reden über meine 19 Jahre alte Tochter.”

Gestern zelebrierten Geisel-Familien die Geburtstage zwei ihrer Lieben in der israelischen Knesset. Shlomo Mansour (86) und Doron Steinbrecher (31) werden noch immer von der Hamas in Gaza festgehalten. Shlomos Angehörige schickten dem 86-Jährigen einen emotionalen Geburtstagsgruß: “Wir beten die ganze Zeit und hoffen, dass du es schaffst, die Strapazen und Schrecken der Gefangenschaft zu überleben.” Auch Simona Steinbrecher, Dorons Mutter, hielt eine traurige Geburtstagsrede: “Heute, am 18. März, vor 31 Jahren, erhielten wir unser Baby, unser Geschenk, unsere kleine Tochter. Mein Baby ist seit 164 Tagen in Hamas-Gefangenschaft, in Hamas-Kellern und ich weiß nicht, was sie durchmacht. Ich möchte sie so gerne umarmen! Ich möchte sie fest in den Arm nehmen und nicht mehr loslassen!”

Titelbild: Regentropfen auf einem Bild von Liri Albag. Foto: Jonathan Shaul/Flash90

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