
Folter, Verhöre und ungenießbares Wasser – Geiseln berichten schockierende Details aus der Gefangenschaft
JERUSALEM, 17.02.2025 (NH) – Die Terrororganisation in Gaza hat am Samstag in einer groß angelegten sarkastischen Propagandashow drei weitere israelische Geiseln im Rahmen des jüngsten Abkommens freigelassen. Die Heimkehrer enthüllten kurz darauf schreckliche Details aus ihrer Gefangenschaft, darunter gewaltsame Verhöre, Folter und unmenschliche sanitäre Bedingungen, unter denen sie festgehalten wurden.
Schimmel, Läuse, ungenießbares Wasser
Nach Aussagen der freigelassenen Geiseln Sagui Dekel-Chen, Sascha Troufanov und Yair Horn wurden viele der Entführten von Hamas-Terroristen gewaltsam verhört, um an geheimdienstliche Informationen zu gelangen. Einige der Gefangenen wurden brutal gefoltert, weil die Hamas fälschlicherweise annahm, dass es sich bei den Geiseln um israelische Soldaten handelte.
Die drei Rückkehrer berichten, sie seien die meiste Zeit in unterirdischen Tunneln in einer extrem ungesunden Umgebung mit Läusen, Wanzen, Schimmel und Mehltau festgehalten worden. Die Israelis hätten nur sehr wenig Nahrung und salziges, ungenießbares Wasser erhalten. Dekel-Chen, Troufanov und Horn wurden in der Gegend von Khan Yunis festgehalten und vor kurzem in zivile Privatwohnungen in der Stadt gebracht. Die palästinensische Stadt Khan Yunis liegt nur wenige hundert Meter vom Kibbuz Nir Oz entfernt, aus dem die drei Männer am 7. Oktober entführt wurden.

Folter verschlimmert Verletzungen
Dekel-Chen und Horn, die in den letzten Tagen vor ihrer Freilassung zusammen mit drei weiteren Geiseln in Tunneln der Hamas festgehalten wurden, leiden seit dem Massaker vom 7. Oktober an unbehandelten Verletzungen. Ihr Gesundheitszustand hat sich durch Gewalt und Folter weiter verschlechtert. Yairs Horns Mutter berichtet israelischen Medien erste Details aus der Gefangenschaft: „Es war nicht leicht für ihn. Er war die meiste Zeit in den Tunneln und hat mehrere Schläge auf den Kopf bekommen. Aber er hat es überlebt“.
Sagui Dekel-Chen berichtete, die Hamas-Terroristen hätten ihm mitgeteilt, dass seine Frau während seiner Gefangenschaft eine dritte Tochter zur Welt brachte. Die Sadisten überreichten ihm Ohrringe als Geschenk für seine Frau zur Geburt ihrer Tochter. Sascha Troufanov wurde vom Islamischen Dschihad gefangen gehalten. Er hatte während seiner Geiselhaft kaum Zugang zu israelischen Medien. Daher erfuhr der 27-Jährige erst nach seiner Freilassung, dass sein Vater Vitali am 7. Oktober ermordet worden war und brach in Tränen aus.
Vor ihrer Freilassung am Samstag waren die drei Israelis von ihren Peinigern gezwungen worden, Dankesbriefe zu schreiben.
Am 7. Oktober drangen hundert Hamas-Terroristen in den Grenzkibbuz Nir Oz ein. Stundenlang massakrierten die Terroristen die Bewohner des Kibbuz und löschten ganze Familien aus. An dem Massaker beteiligten sich auch der Islamische Dschihad und hunderte Zivilisten aus Gaza. Nir Oz verlor am 7. Oktober 38 Gemeindemitglieder, 78 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Titelbild: Al-Qassam-Brigaden übergeben am 15. Februar 2025 israelische Geiseln an das Rote Kreuz in Khan Yunis. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90