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Sasha Troufanovs Lebensgefährtin: „Er glaubte nicht, dass er überleben würde – er betete, dass ich eine andere Liebe finde“

JERUSALEM, 18.02.2025 (NH) – Die Familien der drei am Samstag freigelassenen Geiseln Sagui Dekel-Chen, Sascha Troufanov und Yair Horn haben dazu aufgerufen, die Bemühungen um die Freilassung aller Entführten fortzusetzen. In einer öffentlichen Presseerklärung aus dem Sheba-Krankenhaus gaben die Familien einen kleinen privaten Einblick in die Geschichte ihrer Angehörigen aus der Gefangenschaft und das emotionale Wiedersehen.

„Er glaubte nicht, dass er überleben würde“

Saschas Lebensgefährtin Sapir berichtete, er habe nicht geglaubt, die Gefangenschaft zu überleben. Sascha habe während der gesamten Haft gebetet, dass Sapir einen anderen Mann findet, der sie liebt. „Er wollte nicht, dass ich auf einen Mann warte, der nie wiederkommt“, erzählte Sapir mit erstickter Stimme. „Aber mein Traum ist wahr geworden – wir sind aus der Gefangenschaft zurückgekehrt und ich kann Sascha wieder in die Arme schließen.“

Auch Saschas Mutter Ilena war den Tränen nahe. „Ich habe mein Leben wieder. Mein Sohn wurde bei der Entführung in beide Beine geschossen, es ist ein Wunder, dass er stehen und gehen kann.“ Ilena rief eindringlich dazu auf, die Freilassung der anderen Geiseln voranzutreiben: „Es gibt keinen größeren Segen als die Freilassung von Gefangenen“.

Sascha war am 7. Oktober zusammen mit Sapir, seiner Mutter und seiner Großmutter aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Während die drei Frauen im Rahmen einer ersten Geisel- und Waffenruhe im November 2023 freigelassen wurden, blieb Sascha in Gaza zurück.

Sapir erzählt, dass ihr Traum in Erfüllung ging: „Sie kehrte lebend aus der Geiselhaft in Gaza zurück und konnte endlich ihren Sascha wieder in die Arme schließen“. Foto: Forum der Geiselfamilien

„Nicht 498 Tage, sondern 43 Millionen Sekunden“

Auch Avital Dekel Chen, die Ehefrau von Sagui, teilte den Medien mit, dass „ihr Mann seit dem 7. Oktober kein Tageslicht mehr gesehen hat und nicht wusste, was mit seiner schwangeren Frau und seinen Töchtern geschehen war“. „Geiseln zählen nicht Tage oder Stunden, sondern Sekunden“, so Avital. „Sagi sagte mir nach seiner Freilassung, ‚es ist schön, dass 498 Tage geschrieben werden, aber im Prinzip, um genau zu sein, waren wir mehr als 43 Millionen Sekunden in der Hölle'“. Sagui überlebte die grausame Geiselhaft nur dank seiner Liebe zu seiner Familie. Avital berichtete auch von der ersten emotionalen Begegnung zwischen Sagui und seiner ihm unbekannten Tochter: „Neben der großen Freude und Aufregung, konnte ich nicht umhin, an all die Kinder zu denken, die immer noch darauf warten, dass ihre Väter nach Hause kommen. Im Staat Israel haben wir kleine Kinder, die von ihren Vätern getrennt wurden, und jeden Tag wachen sie auf und fragen, wann Papa zurückkommt. Wir müssen alles tun, damit diese Frage nicht mehr gestellt wird und der Vater nach Hause kommt“.

Avital erzählt ihrem Sagui den Namen ihrer dritten Tochter: „Sie heißt Shachar-Mazal“. Sagui antwortet sichtlich gerührt: „Was für ein schöner Name.“ Foto: IDF-Sprecher

70 der 251 am 7. Oktober von der Hamas entführten Geiseln befinden sich noch in Gaza, darunter die Leichen von mindestens 35 von der Armee bestätigten Toten.

Titelbild: Der freigelassene Sascha Troufanov mit seiner Freundin Sapir Cohen in einem Hubschrauber der israelischen Luftwaffe auf dem Weg vom Grenzgebiet zu Gaza zum Sheba-Tel Hashomer Medical Center nach seiner Freilassung aus 498 Tagen Gefangenschaft in Gaza. Foto: IDF-Sprecher

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