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Spaltung unter Geisel-Familien nach Lebenszeichen von entführtem Soldaten – Geisel-Onkel fordert maximalen Druck auf Hamas ohne Abkommen

JERUSALEM, 05.03.2025 (NH) – Viele Familien von Geiseln haben in den vergangenen Wochen Lebenszeichen von ihren Angehörigen in Gefangenschaft erhalten. Die Botschaften wurden von anderen freigelassenen Entführten überbracht und kamen nach einer sehr langen Zeit, in der es fast keine Hinweise auf Leben gab – mit Ausnahme verschiedener psychologischer Propagandavideos, die von der Terrororganisation veröffentlicht wurden. Doch neben den lang erhofften Lebensbotschaften erhielten viele Angehörige erschütternde Details über die Bedingungen in der Geiselhaft: Viele der Entführten sind seit dem 7. Oktober verletzt und ohne medizinische Versorgung. Die Geiseln werden angekettet in unterirdischen Tunneln festgehalten, haben stark an Gewicht verloren und sind Misshandlungen und grausamen Verhören ausgesetzt.

„Wir müssen diese einmalige Chance nutzen“

Während einige Geiselangehörige ein sofortiges Ende des Krieges und die Freilassung ihrer Angehörigen fordern, verlangen andere, den Druck auf die Hamas durch die Einstellung aller humanitären Hilfe zu erhöhen, um die Terrororganisation zur völligen Kapitulation zu zwingen. Michael Mor, der Onkel von Eitan Mor, der während des Nova-Festivals in den Gazastreifen entführt wurde, hat kürzlich von der Armee ein Lebenszeichen seines Neffen erhalten. Bei aller Freude erklärt die Familie jedoch, die Terrororganisation werde niemals alle Entführten freilassen. „Für die Hamas sind die Geiseln eine Versicherung für den Fortbestand ihrer Herrschaft. Die Hamas weiß, dass sie am Tag nach der Freilassung aller Gefangenen vernichtet wird“, erklärt Mor. „Deshalb rufen wir dazu auf, die Abkommen und Verhandlungen zu stoppen – denn am Ende werden Menschen dortbleiben. Wir haben nur einen Weg: Wir müssen sie durch Druck zurückholen.“ Mor fordert eine „Alles-oder-Nichts-Blockade“: keine Einfuhr von Öl, Treibstoff, Gas, Medikamenten und Hilfsgütern. Auch der Fischfang vor der palästinensischen Küste müsse verboten werden. „Wir fordern die Annahme des Trump-Plans, der uns einen offenen Scheck ausgestellt hat, um diese historische Geschichte ein für alle Mal zu beenden“.

Die Geiseln werden angekettet in unterirdischen Tunneln festgehalten, haben stark an Gewicht verloren und sind Misshandlungen und grausamen Verhören ausgesetzt. Foto: IDF-Sprecher

Geiselfamilien gespalten

Während der Geisel-Onkel maximalen Druck auf die Terrororganisation fordert, verlangen die Eltern des entführten Panzersoldaten Matan Angrest die sofortige Umsetzung aller Phasen des Geiselabkommens.

Hagai und Anat Angrest, die Eltern von Matan, haben jetzt erste Fotos ihres Sohnes in Geiselhaft zur Veröffentlichung freigegeben. Die Bilder, die mindestens sechs Monate nach der Entführung aufgenommen wurden, zeigen den gebrochenen 21-Jährigen mit blauen Flecken im Gesicht. Die verzweifelten Eltern berichten, ihr Sohn werde unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und in „Hamas-Verhören gefoltert und höllischen Qualen ausgesetzt“. „Die Fotos, die wir veröffentlicht haben, sind nur ein Teil der Videos, die wir haben“, erklärt Hagai. „Matans Gesicht ist völlig misshandelt, das Kind ist völlig gebrochen, und es ist nur das Gesicht.“

„Er hat für sein Land gekämpft – jetzt muss das Land für ihn kämpfen“

„Matan, schwebt in Lebensgefahr. Er und alle Geiseln müssen nach Hause gebracht werden – bevor noch mehr Soldaten in den Krieg geschickt werden und nicht zurückkehren“, so Anat. Die Familie droht mit der Veröffentlichung weiteres Bildmaterials: „Dieser Soldat, der für sein Land gekämpft hat, hat ein Recht darauf, dass sein Land jetzt für ihn kämpft. Wir haben schockierende Videos, die, wenn wir keine andere Wahl haben, das ganze Land erschüttern werden“. Vor weniger als einem Monat erhielt Familie Angrest, über die Geiseln, die im Rahmen des Abkommens freigelassen wurden, ein Lebenszeichen ihres Sohnes. Demnach sei Matan am Leben, werde aber unter schwersten Bedingungen und verletzt festgehalten.

Matan wurde am 7. Oktober schwer verletzt und bewusstlos aus einem Panzer auf dem Militärstützpunkt Nahal Oz entführt, nachdem er mit seinem Team zur Verteidigung des Armeepostens und der umliegenden Kibbuze ausgerückt war. Matan ist der einzige Überlebende seiner Einheit.

Titelbild: Das Propagandabild der Hamas zeigt den Soldaten Matan Angrest mit Blutergüssen im Gesicht. Foto: privat

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