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Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Eitan Mor

JERUSALEM, 25.01.2024 (LS) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Eitan Mor (23), Jerusalem

Eitan arbeitete am 7. Oktober im Sicherheitsdienst auf der Naturparty in der Wüste, wo Hamas-Terroristen 260 Partygäste ermordeten, und Dutzende entführten.

Er hatte an diesem Morgen keinen Kontakt zu seinen Eltern, da sie als religiöse Juden den Schabbat halten und an diesem Tag keine Telefone benutzen. Stattdessen kontaktierte seinen Onkel per SMS und berichtete ihm von der sich zuspitzenden Situation. Er und seine Freunde versuchten, „sich auf einem großen, offenen Feld zu verstecken”, schrieb er.

Der junge Wachmann schrieb seinem Onkel über die bewaffneten Terroristen auf Pickup-Trucks und schickte ein Video von ihrem Versteck. Außerdem übermittelte er seinen Standort. Sein Onkel schickte ihn an einen ranghohen Armeeangehörigen, der wiederholt nachfragte, ob der Beschuss aufgehört habe und ob Sicherheitskräfte eingetroffen seien.

Das letzte Mal meldete sich Eitan um 10:04 Uhr. Sein Onkel versuchte danach immer wieder erfolglos, ihn zu erreichen.

Eitan und sein Kollege Elyakim Libman wurden zuletzt dabei gesichtet, andere in Sicherheit zu bringen. “Wir haben von einem Augenzeugen gehört, dass Eitan und sein Sicherheitspartner Elyakim die Leichen mit einem ATV [Geländewagen] abtransportiert haben”, so sein Vater Tvzika. „Als er die Leichen von zwei Mädchen sah, die während des Nova-Party-Massakers starben, gerieten sie in ein Kreuzfeuer mit der Hamas, und das war das letzte, was man von ihm hörte. (…) Das Letzte, was mein Sohn getan hat, war, sich um die Töchter Israels zu kümmern”. Das überraschte seine Eltern nicht. Eitan habe “ein großes Herz” und seine Wohnung im Zentrum Jerusalems sei dafür bekannt, dass sie für jeden in Not offen sei.

Erst am Samstagabend erfuhr das Ehepaar Mor, was sich in den Grenzgemeinden des Gazastreifens und auf der Party abgespielt hatte. Seitdem hat Tzvika Mor, der in Kiryat Arba bei Hebron lebt, gegenüber den Medien erklärt, er sei gegen einen Austausch von Geiseln für inhaftierte Terroristen.

“Wir wollen keinen weiteren Shalit-Deal”, erklärte er in einem Interview mit Channel 14 und bezog sich dabei auf den Deal von 2011, bei dem der Soldat Gilad Shalit gegen 1.027 israelische Sicherheitsgefangene ausgetauscht wurde. Stattdessen drängt er auf militärischen Druck zur Befreiung der Geisel.

Er erklärte, es sei kein Zufall, dass die Familie nur vier Monate vor Eitans Entführung über den Gefangenenaustausch von Shalit gesprochen hatte.

“Eitan sagte zu uns: ‘Wenn ich als Geisel genommen werde, macht keinen Gefangenenaustausch, um mich freizulassen.'” Tzvika fügt hinzu: „Wenn wir einem Deal zustimmen, bedeutet das, dass Menschen, die wir nicht kennen, deren Gesichter wir nicht sehen können, ermordet werden… Wir wissen nicht, wer sie sind, aber wir wissen, dass sie ermordet werden.”

Einer der freigelassenen Terroristen des Shalit-Deals war Yahya Sinwar, der aktuelle Hamas-Chef im Gazastreifen, der das Massaker vom 7. Oktober plante.

Eitan, wir beten für Deine Rückkehr.

Forum der Familien und Freunde von Hunderten von unschuldigen Entführten, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.
Forum der Familien und Freunde von Hunderten von unschuldigen Entführten, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.

Titelbild: Eitan Mor. Foto: privat

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