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Die Hamas glaubt, Israel in Verhandlungen ausgetrickst zu haben

JERUSALEM 03.03.2025 (LS) – Die erste Runde des Waffenstillstands- und Geiselabkommens ist beendet, doch der Krieg ist von Israel nicht wieder aufgenommen worden. Analysten, darunter Seth j. Frantzman von der Jerusalem Post, beschreiben in diesem Zusammenhang die derzeitige Einstellung der Hamas-Führung.

Man könne an der Art und Weise, wie sich die Hamas verhält, erkennen, dass sie davon ausgeht, dass die Lage ruhig bleibt, so Frantzman. Sie hat in Teilen des Gazastreifens Tische für den Ramadan aufgestellt und scheint davon auszugehen, dass die Ruhe anhalten wird.

Auch in Doha und Kairo, wo die Vermittlungen stattfinden, ist von Krisen nichts zu spüren. Israel stellte zwar die humanitäre Hilfe ein, da die Hamas die Waffenruhe der ersten Phase nicht verlängern will. Insgesamt herrscht jedoch die Meinung vor, dass sich irgendwie eine Lösung finden wird.

Die nächste Phase

Der US-Gesandte Wittkoff hat einen neuen Vorschlag für die Verlängerung der ersten Phase des Waffenstillstands vorgelegt, den die Hamas jedoch abgelehnt hat. Die Terrorgruppe möchte, dass die zweite Phase des ursprünglichen Abkommens, das Mitte Januar vereinbart wurde, abgeschlossen wird, was bedeuten würde, dass Israel den Philadelphi-Korridor im Süden des Gazastreifens verlässt und der Krieg beendet wird.

Die Hamas möchte dies, weil es im Grunde eine Rückkehr zum 6. Oktober wäre. Dann wird die Hamas ihre terroristische Infrastruktur wieder aufbauen und erneut angreifen und mehr Geiseln nehmen, mehr Gefangene freikaufen und dies immer wieder tun.

Israels Problem

Andererseits stecken israelische Politiker in einer Sackgasse. Während einige davor warnten, im Februar werde „die Hölle losbrechen“, sind die harten Töne inzwischen leiser geworden. Im Februar war die Rede davon, dass Israel den Plan von US-Präsident Donald Trump unterstützen wird, die Menschen aus Gaza umzusiedeln, damit der Gazastreifen wiederaufgebaut werden könne.

Die israelische Führung hat jedoch keinen Plan vorgelegt, wie dies geschehen könnte. Stattdessen verfolgen sie eine abwartende Haltung und erwarten, dass die Trump-Regierung die Dinge regelt.

Die Kernfragen lauten nun, ob Israel droht, mehr zu tun als nur die humanitäre Hilfe für Gaza einzustellen. Die Hamas hat die Hilfsgüter, die während der ersten Phase des Waffenstillstands eingetroffen sind, gelagert und verfügt somit über genügend Hilfsgüter für einen Teil des Ramadans.

„Das ist alles Teil des Plans der Hamas“, schreibt Frantzman. „Die Hamas erwartet, dass die Waffenruhe anhält, und glaubt, dass sie Israel in dieser Hinsicht in die Enge getrieben hat.“

Titelbild: Mitglieder der Al-Qassam-Brigaden der Hamas in Rafah, 22. Februar 2025. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

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