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Gespräche in Paris über mögliches Geiselabkommen enden ohne Ergebnis, seien aber „konstruktiv“ gewesen

JERUSALEM 29.01.2024 (LS) – Ein mögliches Abkommen über die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln im Austausch für einen zweimonatigen Waffenstillstand ist in Paris zwischen den USA, Israel, Katar und Ägypten erörtert worden.

„Es gibt noch erhebliche Lücken, die die beiden Seiten in dieser Woche bei weiteren Treffen besprechen werden“, erklärte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu. Die Gespräche seien jedoch „konstruktiv“ verlaufen.

Ein potenzieller Deal

Ein möglicher Kompromiss könnte so aussehen, dass Israel seine Angriffe für zwei Monate pausiert, während die Geiseln nacheinander freigelassen werden.

Ein Abkommen würde vorsehen, die Geiseln in zwei oder drei Phasen freizulassen. In der ersten Phase würden die Kämpfe für 30 Tage eingestellt. Währenddessen würde die Freilassung von Frauen, älteren Männern und verletzten oder kranken Geiseln erfolgen. Gleichzeitig würden Israel und die Hamas die Einzelheiten der zweiten Phase festlegen, in der die Kämpfe für weitere 30 Tage eingestellt werden.

Es ist unklar, ob die weiblichen Soldaten im Rahmen der ersten Phase oder separat freigelassen werden würden. Die Letzten auf der Liste wären männliche Soldaten sowie die Leichen der verstorbenen Geiseln.

Das Haupthindernis für eine Einigung ist jedoch die Forderung der Hamas, die Einigung solle ein vollständiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen beinhalten. Israel lehnt diese Bedingung kategorisch ab. Der Vorschlag, dass Hamas-Führer den Gazastreifen in andere Länder verlassen, ist offenbar nicht mehr Teil des diskutierten Abkommens.

Die sich abzeichnende Einigung sieht auch vor, dass Israel mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lässt.

Wie viele Geiseln sind noch am Leben?

Es wird davon ausgegangen, dass sich 132 Geiseln, die am 7. Oktober von der Hamas entführt wurden, noch im Gazastreifen befinden. Nicht alle leben noch.

Die israelische Armee hat den Tod von 28 der noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln bestätigt und beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen und Erkenntnisse, die von den in Gaza operierenden Truppen gewonnen wurden. Einige bereits freigelassene Geiseln konnten ebenfalls wichtige Informationen liefern. So befand sich die 21-jährige Maya Regev für einige Zeit in einem Krankenhaus im selben Raum mit einer weiteren israelischen Geisel, dem 26-jährigen Guy Iluz. Laut Mayas Aussagen starb Guy acht Tage später an seinen Verletzungen.

Titelbild: Israelis protestieren für die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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