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US-Unterstützung für Israel auf Rekordtief – Sympathie für Palästinenser auf Allzeithoch

JERUSALEM, 09.03.2025 (NH) – Die US-Bevölkerung distanziert sich zunehmend von ihrer breiten Unterstützung für Israel. Laut einer neuen Umfrage des amerikanischen Analyse- und Beratungsunternehmens Gallups unterstützt inzwischen weniger als die Hälfte der erwachsenen US-Bevölkerung den jüdischen Staat. Damit ist die Sympathie der Amerikaner für Israel auf ein Rekordtief gesunken. Dennoch stehen laut der Gallup-Statistik 46 Prozent der Amerikaner hinter Israel, verglichen mit 33 Prozent, die mit den Palästinensern sympathisieren. Mehr als 55 Prozent der amerikanischen Öffentlichkeit befürworten die Gründung eines palästinensischen Staates.

Sympathie für Israel auf Rekordtief

Letzten Monat befragte Gallup rund 1.004 Amerikaner, ob sie „angesichts der Situation im Nahen Osten“ eher mit den Palästinensern oder mit den Israelis sympathisieren. Die Ergebnisse zeigen zwar, dass die Amerikaner mehr Solidarität mit den Israelis (46%) als mit den Palästinensern (33%) empfinden, doch scheint die Unterstützung für Israel unter den US-Bürgern nach 17 Monaten Krieg stark abgenommen zu haben. Im Jahr 2024 hatten noch 51% der Amerikaner eine positive Meinung von Israel, verglichen mit 54% im Jahr 2023 und 55% im Jahr 2022. Die Sympathie für Israel hat damit den niedrigsten Stand der letzten 25 Jahre erreicht.

Gleichzeitig sind die 33 Prozent der Amerikaner, die sich jetzt mit den Palästinensern solidarisieren, sechs Prozent höher als im letzten Jahr und somit der höchste Wert, den Gallup jemals in seiner jährlichen Umfrage zu Weltangelegenheiten verzeichnet hat.

Die Gallup-Statistiken zeigen auch, dass 55 Prozent der amerikanischen Öffentlichkeit die Gründung eines palästinensischen Staates in Judäa und Samaria sowie im Gazastreifen befürworten.

Krieg und Opferzahlen beeinflussen öffentliche Meinung

Bemerkenswert ist, dass sich in der Umfrage eine deutliche parteipolitische Spaltung abzeichnet: 75 Prozent der Republikaner sympathisieren mit Israel, während nur 10 Prozent der Demokraten den jüdischen Staat unterstützen. Umgekehrt solidarisieren sich nur 10 Prozent der Republikaner mit den Palästinensern, im Vergleich zu 59 Prozent der Demokraten.

Die jüngste Umfrage wurde durchgeführt, als der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu zu einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus eingeladen war. Während des Treffens der beiden Regierungschefs schlug Trump die Übernahme des Gazastreifens durch die USA vor, was Netanjahu unterstützte. Die Statistik zeigt auch, dass 40 Prozent der Befragten die Art und Weise, wie Präsident Donald Trump den israelisch-palästinensischen Konflikt handhabt, gutheißen.

Die wachsende Unterstützung der amerikanischen Öffentlichkeit für die palästinensische Seite des Konflikts scheint auf den ausgedehnten Krieg in der Enklave zurückzuführen zu sein, bei dem nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 48.000 Palästinenser getötet und 110.000 weitere verletzt wurden.

Titelbild: Pro-palästinensische Demonstranten vor dem US-Kongress auf dem Capitol Hill in Washington. Foto: Arie Leib Abrams/Flash90

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