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Umfrage: Israelis sehen mehrheitlich keine Chance für Frieden mit Palästinensern

JERUSALEM 12.03.2025 (LS) – Laut einer neuen Umfrage des Jewish People Policy Institute (JPPI) hat die große Mehrheit der jüdischen Israelis die Hoffnung auf ein Friedensabkommen mit den Palästinensern aufgegeben.

Seit dem 7. Oktober wurden immer wieder Umfragen unter israelischen Juden veröffentlicht, die zeigen, dass ihre Hoffnung auf einen Frieden deutlich abgenommen hat. Gleichzeitig werden Umfragen unter Palästinensern veröffentlicht, die zeigen, dass ihre Unterstützung für die Hamas seit dem 7. Oktober zugenommen hat.

Verbreitete Skepsis

Die Ergebnisse, die im „Israeli Society Index“ des JPPI veröffentlicht wurden, zeigen, dass 85 % der Juden in Israel glauben, es bestehe in absehbarer Zukunft keine realistische Aussicht auf ein Friedensabkommen, wobei 70 % diese Ansicht „nachdrücklich“ äußerten.

Von den arabischen Bürgern Israels stimmten 40 % zu, dass Frieden unwahrscheinlich sei, darunter 19 %, die „voll und ganz zustimmen“.

Die Umfrage zeigte eine Verschiebung hin zu einer zunehmenden Skepsis, insbesondere unter jüdischen Israelis. Selbst unter den Wählern der Linken gaben 44 % an, ein Friedensabkommen sei unwahrscheinlich. In allen anderen politischen und religiösen Lagern war eine klare Mehrheit der Ansicht, ein Frieden mit den Palästinensern sei nicht in Reichweite.

Nur 35 % der israelischen Juden stimmten der Aussage zu, dass „es letztlich keine Alternative zu einem langfristigen Friedensabkommen mit den Palästinensern gibt“, verglichen mit 43 % im Vorjahr.

Die Umfrage ergab auch eine zunehmende Unterstützung für die Ausweitung der israelischen Kontrolle über palästinensische Gebiete, einschließlich einer wachsenden Unterstützung für die Ausweitung der Siedlungen und sogar die mögliche Auflösung der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Im Oktober 2024 gaben 34 % der jüdischen Israelis an, sich mit dieser Perspektive identifizieren zu können. Bis März 2025 war diese Zahl auf 47 % gestiegen.

Gleichzeitig ist die Unterstützung für Verhandlungen über einen palästinensischen Staat zurückgegangen. Vor sechs Monaten unterstützten 19 % der jüdischen Israelis die Bemühungen um ein Friedensabkommen mit gemäßigten Palästinensern. Diese Zahl ist nun auf nur noch 11 % gesunken.

Verschiebung nach rechts

Politische Zugehörigkeiten spielten bei diesen Einstellungen eine entscheidende Rolle. Während Wähler des linken und Mitte-Links-Spektrums nach wie vor an die Notwendigkeit eines Friedensabkommens glauben, sank die Zahl der Befürworter bei Wählern der Mitte und des rechten Spektrums deutlich. Nur 46 % der Wähler der Mitte stimmten zu, dass Frieden die einzige langfristig tragfähige Lösung sei, während die Unterstützung bei Wählern der Mitte-Rechts-Parteien mit nur 22 % noch geringer ausfiel.

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass der 7. Oktober zu einer deutlichen Verschiebung der politischen Einstellung der Israelis nach rechts geführt hat.

Titelbild: Leere Särge mit der israelischen Flagge werden als Teil eines Protests gegen den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Jerusalem ausgestellt. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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