zurück zu Aktuelles

Matzenbacken als wichtige Therapie für Kinder mit besonderen Bedürfnissen

JERUSALEM, 03.04.2025 (TPS) – Im Zentrum der Hilfsorganisation Aleh in Bnei Brak findet eine außergewöhnliche Vorbereitung auf das Pessach-Fest statt. Sie bietet Kindern mit schweren Behinderungen eine Erfahrung, die über die Festvorbereitungen hinausgeht. Für viele dieser Kinder, von denen einige im Rollstuhl sitzen, ist das Fest nicht nur eine Tradition, sondern ein wichtiger Teil ihres therapeutischen Weges.

Der Höhepunkt der Festvorbereitungen ist die Herstellung der Matzen, eine Tätigkeit, die für die Kinder sinnvoll und nützlich ist. In den Tagen vor dem Pessachfest rollen sie den Teig aus, fühlen seine Textur und beobachten, wie er zu einem ungesäuerten Fladenbrot gebacken wird. Dieser praktische Prozess fördert die Selbstständigkeit der Kinder, stärkt ihre Basiskompetenzen und vertieft ihre Verbindung zum jüdischen Erbe.

Schneller Auszug aus Ägypten

Das Passahfest erinnert an den Auszug der Juden aus der ägyptischen Sklaverei. Matzen werden an diesem Fest gegessen, weil die Bibel berichtet, dass die Erlösung so schnell kam, dass das Brot, das das jüdische Volk für die Reise gebacken hatte, keine Zeit zum Aufgehen hatte.

„Das ist nicht nur eine lustige Aktivität – es ist Teil ihrer Therapie“, erklärt einer von Alehs Ergotherapeuten. „Jeder Schritt – das Drücken, das Rollen, das Beobachten, wie die Matze gebacken wird – ist Teil ihrer Entwicklung. Sie lernen, verbessern sich und haben eine Verbindung zu etwas viel Größerem als der Matze selbst.“

Der therapeutische Nutzen dieser Initiative ist weitreichend. Als Teil des umfassenderen therapeutischen Ansatzes von Aleh fördert das Matzenbacken die Feinmotorik, die Hand-Augen-Koordination und die sensorische Verarbeitung. Diese Fähigkeiten sind für die Gesamtentwicklung der Kinder von entscheidender Bedeutung und helfen ihnen, Selbstvertrauen und Geschicklichkeit zu entwickeln, während sie gleichzeitig eine Erfahrung machen, die sie mit den Traditionen des Pessachfestes verbindet.

Für viele Kinder ist dies eine aufregende und bereichernde Erfahrung. Die Sinneseindrücke – die Haptik des Teigs, die Wärme des Ofens und der Duft der frisch gebackenen Matzen – bringen eine zusätzliche Ebene der Freude und Erfüllung. Diese Momente der Freude sind von unschätzbarem Wert für ihr emotionales und körperliches Wohlbefinden.

Stärkung jüdischer Identität

„Das Matzenprojekt ist mehr als nur eine Feiertagsaktion“, erläutert Rabbi Yehuda Mamorshtein, Präsident und Gründer von Aleh: „Es ist eine sinnvolle Möglichkeit für unsere Kinder, an Aktivitäten teilzunehmen, die ihre jüdische Identität stärken.“

Aleh mit Sitz in Bnei Brak bietet Kindern und jungen Erwachsenen mit komplexen Behinderungen moderne Therapien, spezialisierte Ausbildung, Fürsprache und ein fürsorgliches Umfeld. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit schweren Behinderungen zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ein sinnvolles Leben zu führen.

„Ich konnte mich auf die Vorbereitungen für die Feiertage konzentrieren und wusste, dass mein Sohn in guten Händen war“ versichert Miriam, eine Mutter, deren Sohn Aleh besucht. „Diese Erfahrung ist für uns von unschätzbarem Wert.“

Das einwöchige Pessachfest beginnt am 12. April bei Sonnenuntergang.

Bild: Ein Kind im Aleh-Zentrum für Kinder mit Behinderungen in Bnei Brak hält eine Matze, an deren Herstellung es mitgewirkt hat. Foto: Aleh/TPS-IL

Weitere News aus dem Heiligen Land