
Schabbatduft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (125): Knödelsuppe – Marak Kneidalach
von Nadine Haim Gani
JERUSALEM, 11.04.2025 – Ohne eine heiße, hausgemachte Suppe kann man die kalten Wintertage einfach nicht feiern. Gerade, wenn es draußen nass und windig ist, wärmt ein guter Teller Suppe nicht nur den Magen, sondern auch das Herz. In Israel sind Gemüsesuppen mit sogenannten Kneidalach – kleinen runden Teigknödeln – an kalten Tagen, vor allem aber zu den Pessachfeiertagen sehr beliebt. Dann werden die Klöße aus dem sogenannten Matzenmehl hergestellt und zieren als super leckere Matzen-Bällchen die Feiertagssuppe!
Für viele europäischstämmige Juden symbolisiert der Geruch und Geschmack einer kräftigen Knödelsuppe das Judentum. Ob in der Diaspora oder im Heiligen Land – Kneidalach gelten als Inbegriff der jüdischen Kochkunst.
Und so hat ein heißer Topf mit der würzigen Knödelsuppe trotz aller modernen Kochtrends seinen festen Platz in der jüdischen und israelischen Küche. Heute kochen wir das traditionelle Gericht zur Feier des Pessachfestes gemeinsam nach. Los geht’s!
- Kochzeit: 2 Stunden
- Portionen: 5-6 Personen
- Schwierigkeitsgrad: einfach

Zutaten:
Für die Knödel (ergibt 35-40 Kneidalach):
- 100 gr Matzenmehl
- 400gr Kartoffelmehl
- 1 TL Backpulver
- 55 ml Öl
- 1 TL Salz
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 Ei
- 360-420 ml heißes Wasser
- 3 Liter Kochwasser PLUS 1 EL Öl & 1 TL Salz
Für die Suppe:
- 2-3 Kartoffeln
- 2 Karotten
- 1 Zwiebel
- 2 Stangen Staudensellerie
- 1/2 Stange Lauch
- Etwas frische Petersilie
- 2 EL Instant Hühnerbrühe
- 1 TL Salz
- 1/4 TL Pfeffer
- 1/2 TL Muskatnuss
- 2,5 Wasser

Zubereitung:
Und so geht’s: Zuerst wird der Knödelteig zubereitet.
Matzen- und Kartoffelmehl, Backpulver und Trockengewürze in eine mittelgroße Schüssel geben und gut vermischen. Das Öl und das heiße Wasser zugeben und gut verrühren. Das Ei hinzufügen und zu einem Teig kneten. Den Knödelteig zugedeckt mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. So wird der Teig fest und kann problemlos weiterverarbeitet werden.

In der Zwischenzeit wird die Suppe zubereitet:
Kartoffeln, Karotten und Zwiebel schälen. Das Gemüse in gleich große kleine Würfel schneiden. Selleriestangen und Lauch in dünne Scheiben schneiden. Die Petersilie fein hacken.
Alles Gemüse in einen Topf geben, mit Wasser aufgießen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Gewürze hinzufügen. Bei mittlerer bis starker Hitze mit halb geöffnetem Deckel ca. 20 Minuten köcheln lassen.

Sobald das Gemüse fast gar ist, wird die Knödelmasse aus dem Kühlschrank genommen.
Die Klöße werden zunächst in einem separaten, etwas größeren Topf gekocht.
Im gewünschten Topf ausreichend Wasser erhitzen.
Nach dem ersten Aufkochen Öl und Salz hinzugeben und die Temperatur so regulieren, dass die Suppe nicht mehr kocht.
Mit nassen Händen kleine runde Knödel formen (Vorsicht: die Knödelmasse geht beim Kochen auf!) und nacheinander vorsichtig in das heiße Wasser geben. Unsere Kneidalach wiegen ca. 20 +/- Gramm pro Klößchen.

Nach 15 Minuten beginnen die Klößchen zu schwimmen.

Nach weiteren 10 Minuten werden sie vorsichtig mit einem Löffel herausgefischt und auf ein flaches Blech gelegt. Insgesamt werden die Teigkugeln ca. 25 Minuten gekocht.
Die fertigen Kugeln auf dem Blech ca. 5-10 Minuten abkühlen und fest werden lassen.

Anschließend werden die Klöße in die Gemüsesuppe gegeben und weitere 20-30 Minuten weichgekocht. Wer seine Knödel bissfest mag, kann die Knödelsuppe jedoch auch sofort genießen.

TIPP 1: Wer kein Matzenmehl zur Hand hat oder es schwer bekommt, kann auch Semmelbrösel oder Paniermehl verwenden. Die Mengenangaben bleiben gleich.
TIPP 2: Wer seine Knödel himmlisch weich haben möchte, nimmt die doppelte Menge heißes Wasser für den Teig und schlägt das Ei steif. Anschließend den Eischnee unterheben.
TIPP 3: Die Gemüsesuppe lässt sich beliebig erweitern. Auch Süßkartoffeln, Zucchini, Koriander und Dill passen gut in die Knödelsuppe und peppen sie zusätzlich auf.
TIPP 4: Anstatt die Kneidalach in einer kräftigen Gemüsebrühe zu kochen, können die Teigbällchen auch als Suppenbeilage in einer herkömmlichen Hühnerbrühe serviert werden. Die Zubereitung bleibt gleich.

Wir wünschen unseren Lesern nicht nur ein herzliches Schabbat Schalom, sondern auch ein fröhliches Pessach Sameach und Bete-avon!