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Eli Sharabi, Ben Shapiro, Rachel Edri und viele andere Persönlichkeiten werden die Fackeln zum 77. Jahrestag der Unabhängigkeit zum Leuchten bringen

JERUSALEM, 22.04.2025 (NH) – Im Schatten des anhaltenden Krieges in Gaza, 848 gefallenen Soldaten und Soldatinnen, fast 17.000 verletzten Kämpfern und 59 Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, wird der kleine jüdische Staat am 1. Mai seinen 77. Unabhängigkeitstag begehen. Der Feiertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Brücken der Hoffnung“. Bei der traditionellen Fackelzeremonie auf dem Herzl-Berg werden besondere Israelis mit grenzüberschreitenden Visionen und Taten die bedeutsamen Lichter entzünden. Die Personen, die aus den Empfehlungen des Öffentlichen Beratungsausschusses ausgewählt wurden, symbolisieren Brücken der Entwicklung und Säulen der Hoffnung in allen Bereichen des israelischen Lebens.

Wer sind die Auserwählten in diesem Jahr?

Anfang der Woche gab Verkehrsministerin Miri Regev einige der „Auserwählten“ bekannt, denen die Ehre zuteil wird, bei der Unabhängigkeitsfeier in Jerusalem eine Fackel zu tragen. Zu den Hoffnungsträgern gehören der bekannte israelische Judoka und Olympiamedaillengewinner Oren Smadja (54), dessen ältester Sohn Omer (25) im jüngsten Gazakrieg gefallen ist, die freigelassenen Geiseln Eli Sharabi (52) und Emily Damari (28), die unermüdlich für die Rückkehr aller Geiseln kämpfen, die jüdisch-amerikanische Medienpersönlichkeit Ben Shapiro, der drusische Oberstleutnant Fayez Fares, der am Morgen des 7. Oktober mit seinen Soldaten im Kibbutz Re’im stundenlang gegen Terroristen gekämpft hat, Oberstleutnant Hagit Alon Elharar, leitende Logistikoffizierin im Reservedienst des Nordkommandos, die trotz des Todes ihres Sohnes bei einem Drohnenangriff der Hisbollah auf die Ausbildungsbasis der Golani-Brigade und ihrer Flucht aus dem Norden weiterhin in der israelischen Armee dient, und Großmutter Rachel Edri (66) aus Ofakim, die am schwarzen Schabbat von Hamas-Terroristen stundenlang in ihrem eigenen Haus als Geisel gehalten wurde und das Mordkommando mit Kaffee, Obst und selbstgebackenen Keksen ruhig hielt.

Oberstleutnant Fayez Fares (links) und Oberstleutnant Hagit Alon Elharar (rechts) mit ihrem gefallenen Sohn Amitay Alon (19). Foto: IDF

Diese Persönlichkeiten sind nur einige der vielen, die nächste Woche bei der jährlichen Zeremonie die Fackeln entzünden werden.

Rummel um den Medienstar

Trotz der bemerkenswerten Auswahl an beeindruckenden Persönlichkeiten sorgte die Wahl diverser Prominenter für einen landesweiten Aufschrei.

Die Nominierung von Ben Shapiro, der seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober als wohl prominentester Fürsprecher Israels weltweit agiert, spaltet das Land. Neben Frauenorganisationen forderte auch die LGBTQ-Community seine Absage. Shapiro, der sich selbst als orthodoxen Juden bezeichnet und mit mehr als 20 Millionen Followern in sozialen Netzwerken als einer der einflussreichsten Juden der Welt gilt, hatte in der Vergangenheit gleichgeschlechtliche Beziehungen als „psychisch krank“ bezeichnet, Transgender-Menschen leiden laut Shapiro an einer „psychischen Störung“. Frauen, die abgetrieben haben, wurden von der Medienikone zu „Babymördern“ erklärt. Es bleibt abzuwarten, ob seine konsequente und entschiedene Unterstützung Israels, sein Kampf gegen das pro-palästinensische Narrativ und den Antisemitismus an US-Universitäten sowie Dutzende von Spendenaktionen für die Opfer des 7. Oktober die Forderungen nach seinem Ausschluss übertönen werden.

Eli Sharabi, Ben Shapiro und Rachel Edri (von links nach rechts) sind nur einige der herausragenden Persönlichkeiten, die bei der Zeremonie auf dem Herzlberg die Fackeln tragen werden. Foto: Liri Agami/Flash90, Arie Leib Abrams/Flash90, Miriam Alster/Flash90

Rabbiner Shmuel Slotky soll Fackel tragen

Auch der jüdische Geistliche Rabbi Shmuel Slotky soll bei den Feierlichkeiten zum 77. Unabhängigkeitstag eine Fackel entzünden. Der Rabbiner befehligte am 7. Oktober eine Kompanie der Vermissten-Sucheinheit des Generalstabs, die im Süden nach Vermissten suchte und Ermordete identifizierte. Während der gläubige Jude nach den Kindern fremder Familien suchte, kämpften seine eigenen Söhne Yishai und Noam in den westlichen Negev-Gemeinden gegen die terroristische Invasion der Hamas. Im Laufe des Tages brach der Kontakt zu den jungen Männern ab. Die sterblichen Überreste der beiden Soldaten wurden einige Tage später gefunden.

Die beiden gefallenen Söhne des Rabbiners, Noam und Yishai Slotky. Auch nach der schrecklichen Nachricht setzte der Geistliche seine Suche nach Vermissten fort. Foto: IDF

Ministerin Regev kommentierte die Wahl des Rabbiners: „Mit seinem Heldentum und seiner Aufopferung repräsentiert Rabbi Slotki die ganze Schönheit und Noblesse dieses Landes. Er hat den höchsten Preis für unsere Freiheit bezahlt, und selbst nachdem er erfahren hatte, dass zweimal an Hiobs Tür geklopft wurde, widmete er seine ganze Energie der Suche nach den Vermissten und der Rettung von Menschenleben. Durch seine Taten und seinen Geist verkörpert er die Fähigkeit, aus der Krise herauszuwachsen und weiter an der Stärkung der Sicherheit und Einheit des Landes zu arbeiten, das wir so sehr lieben“.

Titelbild: Auch in diesem Jahr finden die Feierlichkeiten zum 77. Jahrestag der Unabhängigkeit Israels auf dem Herzl-Berg in Jerusalem statt. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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