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Armee verlängert Wehrpflicht für Männer angesichts des zunehmenden Truppenmangels

JERUSALEM 25.04.2025 (LS) – Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben angekündigt, die Wehrpflicht zu verlängern, da es aufgrund der erhöhten Sicherheitsanforderungen an Personal mangelt. Der Pflichtdienst wird um vier Monate verlängert, wobei diese zusätzlichen Monate als Reservedienst eingestuft werden, so dass die Soldaten insgesamt drei Jahre Dienst leisten können.

Die Armee hat außerdem beschlossen, den Urlaub, den Soldaten traditionell vor ihrer Entlassung erhalten, auszusetzen und von ihnen zu verlangen, vor ihrer Entlassung die vollen drei Jahre abzuleisten.

Engpass

Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die Schwierigkeiten, die Truppenstärke nach Monaten intensiver Kämpfe und erheblicher Verluste aufrechtzuerhalten. Das Militär will damit den Druck auf die Reservekräfte verringern, von denen einige für längere Zeit zum Dienst einberufen wurden, was ihre Finanzen und Familien stark belastet hat.

Trotz der Bemühungen, die Dauer des Reservedienstes zu begrenzen, wurden einige Einheiten zu einem zusätzlichen zweieinhalbmonatigen Dienst im Jahr 2025 einberufen. Vor dem Krieg leisteten Reservesoldaten in der Regel durchschnittlich 20 Tage pro Jahr Dienst, aber einige haben bereits 500 Diensttage angesammelt.

„Im Moment fehlen uns 10.000 Soldaten, davon 7.000 in den Kampfeinheiten“, so die IDF.

Ultraorthodoxe

Die ultraorthodoxe Gemeinschaft, die etwa 14 % der israelischen Gesamtbevölkerung ausmacht und nach Angaben des Israel Democracy Institute bis 2030 auf 16 % anwachsen soll, hat kaum Soldaten in der IDF.  Sie wehrt sich seit Bestehen Israels gegen den Wehrdienst, der ihren Lebensstil gefährdet, da er ihrer Meinung nach keine ausreichend koschere und religiöse Umgebung für die jungen Menschen bietet.

Mittlerweile gibt es jedoch sogenannte Hesder-Toraschulen, in denen die Bibel und der Talmud gelernt und der Wehrdienst geleistet wird. Diese Schulen werden jedoch von mehrheitlich von den Nationalreligiösen betrieben, von denen sich die Ultraorthodoxen ebenfalls distanzieren. Mittlerweile wurden einige haredische (ultraorthodoxe) Hesder-Schulen gegründet, was den Anteil der ultraorthodoxen Männer in der Armee etwas erhöht hat. Auch wurde eine neue haredische Kampfeinheit, „Hashmonaim“, gebildet. Doch ihr Anteil ist proportional zu ihrer Bevölkerung immer noch zu niedrig.

Da die Ultraorthodoxen Teil der Regierungskoalition sind, sieht sich die Regierung mit Schwierigkeiten konfrontiert, das aktuelle Gesetz zu ändern, das sie vom Wehrdienst befreit.

Titelbild: Neue Rekruten der israelischen Armee. Foto: Roni Schutzer/Flash90

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