
Israels Eurovision-Delegation: Überlebende des 7. Oktober-Massakers begleiten Yuval Raphael nach Basel
JERUSALEM, 28.04.2025 (NH) – Yuval Rafael, Israels Vertreterin beim diesjährigen Eurovision Song Contest 2025, wird von weiteren Überlebenden des Nova-Massakers nach Basel begleitet. Zwar gehören Yuvals Freunde nicht direkt zur israelischen Delegation, doch aus Angst vor Sicherheitsbedrohungen geben die Überlebenden ihre Namen nicht bekannt. Alle Begleiter der Eurovisionskandidatin sind besonders stolz darauf, Yuval dieses Jahr bei ihrem Auftritt in der Schweiz begleiten zu dürfen. Aufgrund neuer Flaggenrichtlinien der Organisatoren dürfen bei diesem Wettbewerb, der am 11. Mai beginnt, auch Flaggen von nicht teilnehmenden Ländern geschwenkt werden. Die israelische Delegation muss also nicht nur mit Hassparolen rechnen, sondern auch mit palästinensischen Fahnen-Provokationen.
Überlebende des Massakers mit Boykottaufrufen konfrontiert
Yuval Raphael, die diesjährige israelische Vertreterin beim Eurovision Song Contest, ist eine außergewöhnliche Sängerin mit einem umwerfenden Charisma, einer großartigen Stimme und einer tragischen Überlebensgeschichte. Theoretisch hat Yuval alles, was eine Gewinnerin braucht. Aber Yuval ist nicht nur ein Symbol für das jüdische Volk, das aus einer Krisensituation herauswächst, sondern sie erinnert auch einmal mehr an das schreckliche Ausmaß der Tragödie, die Israel am 7. Oktober erlebt hat. Sehr zum Ärger der pro-palästinensischen Eurovisionsteilnehmer und derer Fangemeinde.
Yuval ist eine Überlebende des Nova Festival-Massakers vom 7. Oktober. Die 24-Jährige feierte mit ihren Freunden am Schwarzen Schabbat, bis Hamas-Terroristen das Musikfestival stürmten. Zunächst flüchteten sie mit dem Auto, doch schon bald steckten sie im Stau fest und suchten in einem kleinen öffentlichen Luftschutzbunker Schutz vor dem Raketenhagel aus dem Gazastreifen. Doch der Bunker sollte für die jungen Israelis zur Todesfalle werden. Stundenlang feuerten Hamas-Terroristen mit Maschinengewehren auf die zusammengepferchten Menschen in dem kleinen Bunker, warfen Handgranaten und exekutierten Flüchtende. Sieben Stunden lang versteckte sich Yuval unter einem Berg von Leichen und stellte sich tot, bis die ersehnte Rettung kam. „Ich spürte die Hitze der Explosionen. Ich fühlte, wie mein Körper langsam unter dem Gewicht der Toten erdrückt wurde. Aber ich sagte mir immer wieder: ‚Nicht atmen. Beweg dich nicht. Stell dich tot'“, erzählt Yuval nach dem Massaker dem israelischen Nachrichtensender Channel 12. Von den rund 50 Menschen, die sich in dem kleinen Bunker zwischen Re’im und Be’eri versteckt hatten, überlebten nur elf das Massaker – eine der Überlebenden ist Yuval.

Immense Sicherheitsvorkehrungen für die israelische Delegation
Trotz oder gerade wegen der dramatischen Überlebensgeschichte der jungen Frau stößt Yuval auf Ablehnung bei einigen anderen Eurovisions-Kandidaten, darunter auch der Sieger aus der Schweiz. Europa jubelt weder über die diesjährige israelische Vertretung noch über den israelischen Song. Deshalb arbeitet der israelische Inlandsgeheimdienst mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die Sicherheit der israelischen Delegation in der Schweiz, denn das Potenzial für Anschläge auf israelische und jüdische Ziele ist seit dem 7. Oktober und im Schatten eines dramatischen Anstiegs des Antisemitismus, insbesondere in Europa, höher denn je. Die meisten komplexen Sicherheitsoperationen unterliegen der Zensur.
„Ich bin hier, um mein Herz zu öffnen“
Um Yuval trotz der komplizierten Sicherheitslage, der palästinensischen Fahnen und der Buh-Rufe zu stärken, wird die 24-Jährige neben ihren Familienangehörigen auch von Überlebenden des Todesbunkers begleitet, die am 7. Oktober bei ihr waren. Die Begleitung der Überlebenden ist für Yuval eine ganz besondere Unterstützung.
Vor den Vereinten Nationen erklärte die 24-Jährige bereits mutig: „Mein Name ist Yuval Raphael, ich bin eine Überlebende des Massakers vom 7. Oktober. Ich bin nicht hier, um politische Erklärungen abzugeben, ich bin hier, um mein Herz zu öffnen“.
Ob es Yuval gelingt, auch die Herzen der Zuschauer des Eurovision Song Contest zu berühren, wird sich am 11. Mai zeigen.
Titelbild: Charismatisch mit großer Stimme – Israels diesjähriger Eurovisions-Vertreter im Kampf gegen pro-palästinensische Unterstützer. Foto: Yonatan Sindel/Flash90