
Raketen am Himmel, Luftballons im Zimmer: Wie Avia an ihrem Geburtstag die Angst besiegt
JERUSALEM / BNEI BRAK, 16.05.2025 (TPS) – Als Raketen aus dem Jemen am Dienstag in ganz Israel Sirenen auslösten, wappneten sich die Familien einmal mehr gegen die Gefahr. Doch im Aleh-Zentrum in Bnei Brak weigerten sich die Mitarbeitenden, der Angst den Vorzug vor der Freude zu geben. Im Schatten des Konflikts entschieden sie sich, zu feiern.
Avia, ein Mädchen mit strahlenden Augen und zerebraler Lähmung, hatte einen Herzenswunsch: Sie wollte ihren siebten Geburtstag mit einem Lächeln feiern. Trotz der ständigen Bedrohung und der emotionalen Belastung, die dieser Tag mit sich brachte, ließen ihre Betreuer diesen Wunsch Wirklichkeit werden. Sie verwandelten Avias Klassenzimmer in ein farbenfrohes Fest mit Luftballons, Luftschlangen, Geburtstagsliedern und Kuchen.
Die Schule wird von Aleh betrieben, einer Einrichtung, die modernste Therapien, spezielle Ausbildungen, Fürsprache und ein behutsames Umfeld für Kinder und junge Erwachsene mit komplexen Behinderungen bietet. Die in Bnei Brak ansässige Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit schweren Behinderungen zu fördern und ihnen zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ein sinnvolles Leben zu führen.
Freude mitten im Krieg
„Mitten im Krieg entscheiden wir uns für die Freude“, sagte ein Mitarbeiter von Aleh. „Wir werden nicht zulassen, dass Raketen den Geist unserer Kinder bestimmen. Wir werden das Leben weiterhin feiern – vor allem das Leben derer, die jeden Tag darum kämpfen, ihre Herausforderungen zu meistern.“
Doch damit hörten die Feierlichkeiten nicht auf. Zu Avias Erstaunen schickte der israelische Kinderunterhalter Yuval Hamebulbal, den sie verehrt, eine besondere Videobotschaft voller Liebe und Ermutigung. Zusammen mit dem Video kam ein Bündel Geschenke, das ein strahlendes Lächeln auslöste, das sich auf alle im Raum übertrug.
Ein Zeichen der Stärke
Für die Mitarbeiter war dies mehr als nur eine Geburtstagsfeier. Es war ein Zeichen gegen die Angst, ein kleiner Akt des Widerstands, verpackt in Luftschlangen und Gesang.
„Selbst wenn Raketen fallen und die Welt um uns herum erzittert“, betonte Rabbi Yehuda Marmorstein, Gründer und Geschäftsführer von Aleh, „halten wir bei Aleh an einer unerschütterlichen Überzeugung fest: dass jedes Kind, unabhängig von seinen Einschränkungen, es verdient, sich wertvoll zu fühlen und geschätzt zu werden. Avias Geburtstag ist nicht nur eine Feier ihres Lebens, sondern auch eine Demonstration unserer gemeinsamen Stärke, unseres Mitgefühls und unserer unerschütterlichen Hoffnung.“
Titelbild: Avia, ein behindertes Mädchen, feiert ihren siebten Geburtstag im Aleh Center in Bnei Brak mit Freunden und Pflegern. Foto: Aleh/TPS-IL