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Terror in USA: Nach den tödlichen Schüssen rief der Mörder der beiden Verlobten „Free Palestine“

JERUSALEM / WASHINGTON, 22.05.2025 (TPS / TM) – Die Flaggen der israelischen Botschaften in aller Welt wurden am Donnerstag auf Halbmast gesenkt. Israel trauert um Yaron Lischinsky und seine Verlobte Sarah Milgram. Die beiden waren Mitglieder des diplomatischen Personals Israels in Washington und wurden am späten Mittwochabend vor dem „Capital Jewish Museum“ von einem Terroristen erschossen.

Wurzeln in Nürnberg

Lischinsky, der Milgram in der kommenden Woche einen Heiratsantrag machen wollte, arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der politischen Abteilung der Botschaft, die sich mit Angelegenheiten des Nahen Ostens und Nordafrikas befasst. Als Christ, der im Alter von 16 Jahren aus Deutschland nach Israel eingewandert war, identifizierte er sich mit seiner Heimat und seiner Wahlheimat. „Ich bin stolz darauf, sowohl Jerusalem als auch Nürnberg mein Zuhause zu nennen”, schrieb er auf LinkedIn. „Ich glaube an die Vision des Abraham-Abkommens und daran, dass die Ausweitung des Friedenskreises mit unseren arabischen Nachbarn … im Interesse Israels und der Region ist.“ Lischinksky war in der deutsch-israelischen Gesellschaft (DIG) aktiv und hatte auch einen deutschen Pass.

Sarah Milgram arbeitete in der öffentlichen Diplomatie. Sie wurde in den USA geboren und wuchs dort auf. Sie studierte internationale Beziehungen an der American University und erwarb später einen Master-Abschluss in natürlichen Ressourcen und nachhaltiger Entwicklung an der University for Peace in Costa Rica. Ihr Profil spiegelt eine persönliche Mission wider, die globale Anliegen mit geistlicher Tiefe verbindet: „Meine Leidenschaft liegt an der Schnittstelle von Friedensförderung, religiösem Engagement und Umweltarbeit.“

Sie und ihr Freund wurden erschossen, als sie eine Veranstaltung des American Jewish Committee im Museum verließen. Der mutmaßliche Schütze, Elias Rodriguez (30) aus Chicago, wurde noch am Tatort verhaftet. Bei seiner Festnahme rief er Berichten zufolge „Free Palestine“ („Befreit Palästina“).

„Das gesamte Botschaftspersonal ist untröstlich und am Boden zerstört“, schrieb die israelische Botschaft in Washington auf X. „Keine Worte können die Tiefe unserer Trauer und unseres Entsetzens über diesen schrecklichen Verlust ausdrücken.“

Entsetzlicher antisemitischer Mord“

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Anschlag als „entsetzlichen antisemitischen Mord“ und erklärte, er habe erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in allen israelischen Vertretungen weltweit angeordnet. „Mein Herz schmerzt mit den Familien des jungen Paares, dessen Leben von einem verabscheuungswürdigen antisemitischen Mörder beendet wurde“, sagte Netanjahu. Er fügte hinzu, dass die Generalstaatsanwältin der Vereinigten Staaten, Pam Bondi, ihm versichert habe, dass die Vereinigten Staaten den Täter vor Gericht bringen würden.

Außenminister Gideon Sa’ar sprach persönlich mit dem Vater von Lischinsky, Daniel. „Ich habe ihm gesagt, dass sein Sohn ein Kämpfer in der politischen Kampagne war und gefallen ist wie ein Soldat auf dem Schlachtfeld“, erläuterte Sa’ar. Erwies darauf hin, dass israelische Diplomaten in einem Klima des zunehmenden Antisemitismus immer häufiger zur Zielscheibe werden. Der Terroranschlag in der US-Hauptstadt sei „das unmittelbare Ergebnis der giftigen antisemitischen Hetze gegen Israel und Juden in der ganzen Welt“. Diese Aufwiegelung komme sowohl von europäischen Politikern als auch von Hilfsorganisationen.

Die Bundespolizei FBI untersucht den Fall als ein mögliches Hass-Verbrechen. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Außenminister Marco Rubio schrieben in sozialen Medien von einem antisemitischen Hintergrund

Das Amerikanisch-Jüdische Komitee (AJC), das die Veranstaltung ausrichtete, zeigte sich „erschüttert“ über den Anschlag. Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog verurteilte die Schüsse als „verabscheuungswürdigen antisemitischen Terroranschlag“ und fügte hinzu: „Amerika und Israel werden bei der Verteidigung unserer Völker und gemeinsamen Werte immer zusammenstehen. Wir werden nicht zulassen, dass Terror und Hass uns brechen.“

Titelbild: Die Mitarbeiterin der israelischen Botschaft in Washington Sarah Milgram (links) und ihr Verlobter Yaron Lischinsky. Die beiden wurden von einem Terroristen erschossen. Foto: Israelische Botschaft in Washington/TPS-IL

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