
Trump erklärt Netanjahu, der Gazakrieg müsse beendet werden – Gefahr einer Eskalation mit Iran
JERUSALEM 12.06.2025 (LS) – In einem angespannten 40-minütigen Telefongespräch mit Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump dem Ministerpräsidenten laut israelischen Fernsehberichten erklärt, er müsse den Krieg im Gazastreifen dauerhaft beenden.
Gaza-Konflikt aus politischem Kalkül beenden
Trump soll Netanjahu gesagt haben, der so genannte „Witkoff-Rahmen“, der den Krieg für etwa 60 Tage im Austausch für etwa die Hälfte der von der Hamas festgehaltenen Geiseln unterbrechen würde, werde nicht ausreichen.
Netanjahu hat sich bisher geweigert, über einen Waffenstillstand für den Gazastreifen zu verhandeln, der die Kämpfe in dem Streifen dauerhaft beenden würde.
Berichten zufolge erklärte der US-Präsident Netanjahu, die Beendigung des Krieges im Gazastreifen wäre sowohl für die laufenden Atomverhandlungen der US-Regierung mit dem Iran als auch für die Normalisierungsgespräche mit Saudi-Arabien hilfreich.
Angriff auf den Iran?
Trump hatte in den letzten Tagen zunächst einen Angriff auf den Iran ausgeschlossen, da das Weiße Haus versucht, Teherans Atomprogramm im Gegenzug für Sanktionserleichterungen einzudämmen.
Channel 12 zitierte zwei mit dem Telefonat vertraute Quellen, die berichteten, Netanjahu habe von Trump keine klare Antwort darauf erhalten, ob die USA Israel grünes Licht geben würden, allein gegen den Iran vorzugehen.
Doch Berichten von heute Morgen zufolge ist Israel voll und ganz darauf vorbereitet, eine Militäroperation gegen den Iran zu starten, so mehrere von CBS News zitierte Quellen. US-Vertreter seien informiert worden und rechneten nun mit möglichen iranischen Vergeltungsmaßnahmen gegen amerikanische Ziele im Irak.
NBC News berichtete, Israel bereite sich darauf vor, den Iran ohne US-Unterstützung anzugreifen. Das US-Außenministerium hat Botschaften, die sich in unmittelbarer Nähe iranischer Einrichtungen befinden, angewiesen, Notstandsausschüsse einzuberufen, und allen US-Bediensteten, die sich nicht in Notfällen befinden, befohlen, den Irak zu verlassen.
Unterdessen beabsichtigt der US-Nahost-Beauftragte Steve Witkoff nach wie vor, in den kommenden Tagen eine sechste Runde indirekter Gespräche mit dem Iran über dessen Atomprogramm einzuleiten.
Titelbild: US-Präsident Donald Trump begrüßt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington. Foto: Liri Agami/Flash90