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Iran verschärft Vorgehen gegen mutmaßliche Spione – Hunderte Festnahmen, Folter und Hinrichtungen

JERUSALEM 29.06.2025 (LS) – Inmitten wachsender Spannungen mit Israel geht die Islamische Republik Iran offenbar mit zunehmender Härte gegen vermeintliche Spione vor. Ein aktueller Bericht enthüllt eine beispiellose Welle willkürlicher Verhaftungen, darunter Aktivisten, Journalisten und sogar Ärzte – alle unter dem Vorwurf, mit Israel in Verbindung zu stehen.

Massenverhaftungen ohne Haftbefehl

Iranischen Oppositionsquellen zufolge wurden in den letzten Wochen Hunderte Menschen in verschiedenen Provinzen festgenommen – meist ohne richterliche Anordnung. Die Sicherheitsdienste operieren unter dem Vorwand nationaler Bedrohung. Angehörige berichten, viele der Festgenommenen seien spurlos verschwunden, ohne Zugang zu Anwälten oder Kontakten zur Außenwelt. Die Definition von „Spionage für Israel“ scheint dabei immer weiter gefasst zu werden. Selbst regierungskritische Tweets oder Reisen ins Ausland können als Verdachtsmoment gelten.

Schnellverfahren, Folter, Todesurteile

Besonders besorgniserregend ist die Geschwindigkeit, mit der Urteile gefällt werden. Laut dem Bericht wurden einige Festgenommene innerhalb weniger Tage zum Tode verurteilt. Die Verurteilungen geschahen auf Basis von Geständnissen, die mutmaßlich unter Folter erzwungen wurden. Menschenrechtsorganisationen schlagen Alarm: Die aktuellen Entwicklungen deuten auf eine gezielte Einschüchterungskampagne hin, um die Bevölkerung zum Schweigen zu bringen.

Die Jerusalem Post hatte zuvor berichtet, der Iran habe mindestens 700 Menschen festgenommen und sechs hingerichtet. Am Samstagmorgen berichtete BBC Persian, Menschenrechtsaktivisten im Iran hätte angegeben, das Regime habe 35 jüdische Bürger festgenommen. Sie werden der Spionage für den jüdischen Staat beschuldigt.

„Wie ein verwundetes Tier geht die Islamische Republik mit tödlicher Gewalt gegen jede vermeintliche Bedrohung im Land vor“, erklärte Hadi Ghaemi, Direktor des Zentrums für Menschenrechte im Iran, in einer Stellungnahme.

Titelbild: Eine große Plakatwand an der Ayalon-Autobahn in Tel Aviv mit einem Bild des obersten iranischen Führers Ali Chamenei. Die Aufschrift lautet: Wie Nasrallah, wie Sinwar, auch das wird vergehen. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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