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Positive Signale von beiden Seiten: Was von einer Waffenruhe im Gazastreifen zu erwarten ist

JERUSALEM, 04.07.2025 (TM) – Israel und die USA erwarten innerhalb der nächsten 24 Stunden eine Antwort der Hamas auf den jüngsten Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Die Terror-Organisation gab bekannt, dass sie mit allen palästinensischen Gruppierungen im Gazastreifen Gespräche über den von den USA unterstützten Vorschlag führe. Unbestätigten Berichten von der Hamas nahestehenden Medien zufolge wird die Terrorgruppe eine „positive Antwort“ geben.

60 Tage sollen die Waffen schweigen

Den Berichten zufolge sieht der Plan vor, dass zunächst zehn lebende Geiseln freigelassen werden. Zudem sollen die sterblichen Überreste von 18 Verschleppten an Israel übergeben werden. Siegesfeiern der Terroristen bei der Übergabe soll es nicht mehr geben. Während der 60-tägigen Waffenruhe soll dann über die Freilassung der restlichen Geiseln und ein dauerhaftes Ende des Krieges verhandelt werden. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, er persönlich werde garantieren, dass die Kämpfe im Gazastreifen tatsächlich beendet werden.

Laut den Berichten war man sich innerhalb der Hamas einig, dass sie die Forderungen Israels berücksichtigen müsse, darunter, dass die Hamas nicht weiter den Gazastreifen regieren dürfe, dass sie entwaffnet werden müsse und dass die Verantwortlichen für das Massaker vom 7. Oktober ausgewiesen würden. Wie es hieß sei die Hamas bereit, einem symbolischen und vorübergehenden Abzug einiger ihrer führenden Mitglieder aus dem Gazastreifen zuzustimmen.

Umstritten war zuletzt, inwieweit sich die israelischen Truppen aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die Hamas fordert zudem, dass die Verteilung von Hilfsgütern wieder über das Hilfswerk UNRWA erfolgt und nicht mehr über die von den USA unterstützte Stiftung GHF. Israel hat das bislang abgelehnt, da sie UNRWA verdächtigt, mit der Hamas zusammenzuarbeiten. Zudem waren UNRWA-Hilfstransporte in der Vergangenheit regelmäßig von der Hamas geplündert worden.

Trump will ein Ende der Gefechte

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bemüht sich nach Angaben von Ministern um die Beendigung des Krieges, weil im Hintergrund US-Präsident Donald Trump massiv auf eine Einigung drängt. Die Bilder der leidenden Menschen in dem Küstenstreifen setzen Trump innenpolitisch unter Druck. Er will eine Lösung des Konflikts präsentieren, wenn er Netanjahu nächste Woche im Weißen Haus empfängt.

Auch die israelische Armee signalisierte ihre Bereitschaft, die Kämpfe zu beenden. Armeesprecher Effie Defrin äußerte sich dazu am Donnerstag gegenüber den Medien: „In naher Zukunft werden wir die Ziele der aktuellen Phase des Gaza-Krieges erreichen. Wir werden der politischen Führung eine Reihe von Alternativen für das weitere Vorgehen vorlegen. Die politische Ebene wird uns vorgeben, was zu tun ist, und wir werden entsprechend handeln.“

Was die erwartete Stellungnahme der Hamas angeht, ist Israel gewarnt: Bei früheren Vorschlägen hatte die Terrororganisation ihre Zustimmung erklärt, wurde dafür international gelobt, und hatte dann Forderungen nachgeschoben, die aus israelischer Sicht unerfüllbar waren.

Die israelische Regierung scheint nun mehrheitlich bereit, einem Abkommen zuzustimmen – trotz des Widerstands von Polizeiminister Ben-Gvir und Finanzminister Smotrich. In Jerusalem sieht man Chancen für einen Frieden mit Saudi-Arabien, mit Syrien und mit dem Libanon. Bevor es dazu kommt, muss „Gaza“ aber vom Tisch sein.

Foto: Ein Panzer der israelischen Armee im Gazastreifen. Der Krieg, der nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 begann, könnte in der nächsten Woche enden. Foto: IDF

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