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Simchat Thora: Beginn eines neuen Zyklus im Land der Verheißung

JERUSALEM, 14.10.2025 (LS) – In Israel wird Simchat Thora gefeiert. Das Fest der Freude über die Heilige Schrift begann am gestrigen Abend (23. Tischrei 5786 im hebräischen Kalender) und endet mit dem Einbruch der Dunkelheit. Im Ausland kommt noch ein weiterer Tag, Schmini Azeret, hinzu.

Bräuche, Rituale, Zeiten

Simchat Thora feiert den Abschluss des jährlichen Lesungszyklus der Thora und gleichzeitig den Neustart mit der Schöpfungsgeschichte. Am Vorabend (Erev Simchat Thora) zieht man die Thorarollen aus dem Schrein, tanzt und singt, während man sie siebenmal um die Bima (Lesepult) trägt (Hakafot).

In vielen Gemeinden werden bunte Fahnen geschwenkt, Kinder tanzend hochgehoben und die Gemeinschaft in überschwenglicher Freude vereint.

Am Tag selbst stehen zahlreiche Alijot (Thora-Honorarpaten) an. In den meisten Gemeinden wird jeder Betende nacheinander zur Thora gerufen. Dies kann eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Es wird der letzte Abschnitt aus dem fünften Buch Mose gelesen, unmittelbar gefolgt vom ersten Abschnitt der Genesis – das symbolische Ende und der Neubeginn zugleich.

Manche Gemeinden führen nach der regulären Feier „Zweite Hakafot“ durch – erneute Umzüge mit der Thora, oft auch auf Straßen und vor öffentlichen Plätzen.

Simchat Thora markiert nicht nur das Ende des Laubhüttenfestes, sondern auch das Ende der Hohen Feiertage, die etwa einen Monat vorher mit Rosch HaSchanah und Jom Kippur begannen.

Durch Trauer getrübt

Simchat Thora ist der Tag, an dem die Hamas im Jahr 2023 Israel überfiel und den aktuellen Krieg begann. Die Terroristen verübten grausame Massaker und entführten über 250 Geiseln in den Gazastreifen. Viele Israelis erinnern sich daran, wie sie in ihren Synagogen tanzten, als plötzlich die Raketensirenen losheulten und ihre Welt für immer veränderten.

Der Tag ist in Israel und weltweit zwar als 7. Oktober bekannt, aber nach dem jüdischen Kalender fiel dieser Tag 2023 auf Simchat Thora. Israels Feinde haben es auf grausamste Weise geschafft, diesen Tag der Freude in einen Tag der Trauer zu verwandeln.

In diesem Jahr kehrten die letzten 20 noch lebenden Geiseln, die die Hamas in ihrer Gewalt hatte, zum Simchat Thora-Feiertag nach Hause zurück – ein weiterer Grund, den Tag fröhlich zu begehen.

Titelbild: Ein jüdischer Mann mit Thora-Rolle tanzt neben israelischen Demonstranten, die die Freilassung der Geiseln fordern. Dizengoff-Platz in Tel Aviv, während des Simchat-Thora-Feiertags, am 24. Oktober 2024. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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