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Trauriges Ende: Der vor Israels Küsten gesichtete Walhai fand vor der Küste von Gaza den Tod

JERUSALEM, 21.10.2025 (NH) – In den letzten Wochen hat sich Israel an einem ganz besonderen Meeresgast vor den Küsten des Landes erfreut. Ein seltener Walhai wurde vor der Zentral- und Südküste gesichtet und hat Rettungsschwimmer und Strandmanager auf Trab gehalten. Bei dem riesigen Meeresbewohner, der den Namen „Ofek” erhielt, was so viel wie „Horizont” bedeutet, handelt es sich um ein geschütztes Tier, das vom Aussterben bedroht ist. Der Walhai kann eine Länge von 12 bis 14 Metern erreichen und über 100 Jahre alt werden. Sein Name ist auf seine Physiologie zurückzuführen: Der Fisch gehört zur Familie der Haie, hat jedoch die Größe eines Wals und verwendet eine ähnliche Fresstechnik wie die besagten Säugetiere, indem er Nahrung aus dem Wasser „filtert”. Nun hat sich der imposante Besucher an die Küsten des Gazastreifens verirrt, wo er ein trauriges Ende fand.

Geschützter Walhai vor Gaza erlegt

Der Walhai, der im letzten Monat vor den Küsten von Aschdod, Aschkelon, Bat Yam, Tel Aviv, Netanja und anderen Gebieten entlang der Mittelmeerküste gesichtet wurde, ist jetzt vor den Stränden des Gazastreifens gejagt worden. In den sozialen Medien wurden Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie sich Massen von Palästinensern in der Gegend von Khan Yunis um den Hai versammeln. Das Tier wurde mit Seilen an Land gezogen, wo die vermeintlichen „Hobbyfischer” ihren Fang laut umjubelten. In Gaza wurde später damit geprahlt, den „größten Fisch der Welt“ mit einer Länge von über zehn Metern gefangen zu haben. Ein Bewohner des Gazastreifens wurde dabei gefilmt, wie er verkündet: „Zwei Jahre lang hat Israel uns nicht erlaubt zu fischen, und heute, wo es erlaubt ist, haben wir es geschafft, gleich ein paar Tonnen zu fischen.”

Die Umweltschutzorganisation „Sharks in Israel” gab wenig später bekannt, der seltene Hai sei vor der Küste des Gazastreifens verstorben. Die Experten nehmen an, dass der Meeresbewohner von Fischern aus dem Gazastreifen gejagt und an Land gezogen wurde.

Wochenlang verfolgte man in Israel dieses Naturschauspiel. Jetzt fand der Walhai vor Gaza seinen Tod. Foto: Screenshot arabischer Netzwerke

In Gaza gibt es keine gesetzlichen Regelungen zum Fischen von Haien

Die Tötung des Walhais sorgte in Israel und bei Tierfreunden für Entsetzen und löste einen öffentlichen Aufschrei aus. „Sharks in Israel” versuchte, die Gemüter zu beruhigen, und erklärte, Gaza habe kein Abkommen unterzeichnet und es gebe keine gesetzliche Regelung, die das Fischen von Haien verbiete. In der Enklave dürfe demnach alles gefischt werden, was sich vor der Küste des Gazastreifens aufhalte. „Leider sind wir dem Töten von Haien ausgesetzt, das täglich auf der ganzen Welt stattfindet. In Gaza überwachen wir seit fünf Jahren die Haifischerei und stellen dabei fest, dass Arten gejagt werden, die ernsthaft vom Aussterben bedroht sind und ökologisch noch wichtiger sind als der Walhai. Es ist traurig und macht wütend, aber sie fischen alles, was reinkommt, unabhängig von ihrer ökologischen Bedeutung. Wir werden die Situation in Gaza nicht ändern können.“

Die Organisation forderte die israelische Bevölkerung dazu auf, „das Privileg zu schätzen, all die schönen und aufregenden Dinge in der Natur des Landes sehen zu dürfen, und sie zu bewahren.“

Zu Beginn des Jahres ereignete sich ein ähnlicher Vorfall vor der Küste von Khan Yunis, als Fischer aus dem Gazastreifen Delfine fischten.

Titelbild: Der Walhai hält viele Größenrekorde im Tierreich. Jetzt wurde der Hai „Ofek“ in Gaza gejagt. Foto: Wikipedia/Feefiona123

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