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Nach Angriff auf israelische Truppen: Hamas erklärt erneute Bereitschaft zur Umsetzung des Deals

JERUSALEM 22.10.2025 (LS) – Die Hamas hat öffentlich erklärt, das mit Israel vereinbarte Abkommen vollständig einhalten zu wollen. Diese Äußerungen erfolgten nach einer Verletzung des Waffenstillstands am Sonntag durch Angriffe von Terroristen auf israelische Stellungen, bei denen zwei Soldaten getötet wurden. US-Präsident Donald Trump hatte außerdem am Montag verkündet, Hamas wisse, sie würde „ausgelöscht“, sollte sie den Waffenstillstand weiterhin brechen. „Wenn sie damit weitermachen, werden wir einschreiten und die Sache klären, und das wird leider sehr schnell und ziemlich gewaltsam geschehen”, so Trump.

Umsetzung des Abkommens

Der ranghohe Hamas-Vertreter Khalil al‑Hayya erklärte: „Wir haben einen starken Willen, das Waffenstillstandsabkommen vollständig umzusetzen.“

Al-Hayya zeigte sich erleichtert über die Zusicherungen der Vermittler und des US-Präsidenten Donald Trump, die das Ende des Gazakrieges bestätigten. „Was wir von den Vermittlern und dem US-Präsidenten gehört haben, bestärkt uns darin, dass der Krieg in Gaza vorbei ist“, so der Hamas-Führer.

Al-Hayya erklärte, dass „die von Ägypten organisierte große internationale Demonstration, an der auch der US-Präsident teilnahm, bestätigt, dass der Krieg in Gaza vorbei ist“, und bezog sich dabei auf die Friedenskonferenz in Sharm el-Sheikh am 13. Oktober. Al-Hayyyas Kommentare wurden vom saudischen Nachrichtensender Al Arabiya veröffentlicht.

Hamas erweckt Anschein der Kooperation

Hamas fordert vor allem die vollständige Öffnung des Grenzübergangs Rafah und den freien Fluss humanitärer Hilfe. „Die Hamas beteiligt sich konstruktiv an allen internationalen Bemühungen, die darauf abzielen, den Waffenstillstand zu festigen und das zivile Leben in Gaza schrittweise wiederherzustellen“, so Al-Hayya.

Polizeikräfte der Hamas nach dem Beginn des Waffenstillstands in Gaza-Stadt. Foto: Ali Hassan/Flash90

Dies ist eindeutig eine Botschaft der Hamas, die den Anschein erwecken soll, dass sie sich dem Abkommen mit den USA verpflichtet fühlt. Der Angriff auf die israelischen Truppen am 19. Oktober wird – auch von Donald Trump – als ein Angriff durch „abtrünnige Elemente“ dargestellt und die Terrorgruppe scheint jetzt ihre öffentlichen Hinrichtungen einzuschränken. Doch gleichzeitg festigt die Hamas weiterhin ihre Macht im Gazastreifen. Sie scheint auch nicht bereit zu sein, ihre Waffen abzugeben. Weiterhin hat die Terroroganisation immer noch nicht die Leichen aller getöteten Geiseln zurückgegeben. Am Dienstagabend hat die Terrorgruppe zwei weitere Leichname an das Rote Kreuz übergeben. Es handelt sich um die sterblichen Überreste von Arie Zalmanowicz und Tamir Adar, beide aus dem Kibbuz Nir Oz. Es werden jetzt noch 13 weitere Leichname von Geiseln im Gazastreifen festgehalten.

Trump und Vance drohen Hamas

Präsident Trump wiederholte seine Drohungen an die Hamas am Dienstagnachmittag auf seiner Medienplattform Truth Social. „Zahlreiche unserer JETZT GROSSARTIGEN VERBÜNDETEN im Nahen Osten und in den angrenzenden Regionen haben mir ausdrücklich und mit großem Enthusiasmus mitgeteilt, dass sie auf meine Bitte hin gerne die Gelegenheit nutzen würden, mit einer starken Streitmacht in den Gazastreifen einzumarschieren und ‘die Hamas in die Schranken zu weisen’, sollte diese weiterhin gegen ihre Vereinbarung mit uns verstoßen und sich weiterhin schlecht benehmen”, schrieb er.

US-Vizepräsident J.D. Vance, der am Dienstag in Israel eingetroffen war, bekräftigte die Haltung der USA ebenfalls auf einer Pressekonferenz: „Unsere Warnung an die Hamas ist ganz klar. Die Bedingungen des 20-Punkte-Plans, den der Präsident vorgelegt hat, sind eindeutig. Die Hamas muss ihre Waffen abgeben und sich tatsächlich benehmen”. Er fuhr fort: „Wenn die Hamas nicht kooperiert, wird sie, wie der Präsident der Vereinigten Staaten gesagt hat, vernichtet werden.“

Titelbild: Nach dem Beginn des Waffenstillstands demonstriert die Hamas-Polizei ihre Macht in Gaza-Stadt. Foto: Ali Hassan/Flash90

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