
Tel Aviver Krankenhaus richtet unterirdische Notfallstation ein – Vorbereitung auf den Ernstfall
JERUSALEM 02.11.2025 (LS) – Im Tel Aviv Sourasky Medical Center (Ichilov) entsteht ein großer Umbau: Eine geschützte unterirdische Einheit für Krisenfälle wird mit 10 Millionen US-Dollar (ca. 8,6 Mio. Euro) vom Helmsley Charitable Trust gefördert. Das Krankenhausgelände wird derzeit umfassend renoviert, um im Rahmen des Neubaus des Arvo Rehabilitation Tower eine hochmoderne unterirdische Notfallstation zu integrieren.
Baupläne und technische Ausstattung
Laut der Jerusalem Post umfasst der Um- und Ausbau umfangreiche Infrastruktur- und Sicherheitsmaßnahmen, die speziell auf Notfälle wie Kriegs-, Terror- oder Großschadenslagen ausgelegt sind. Das unterirdische Notfallkrankenhaus wird sich auf der Ebene -5 des derzeit im Bau befindlichen „Rehabilitationsturms“ befinden. Die Etage, die normalerweise als Parkhaus genutzt würde, ist in ein voll funktionsfähiges Krankenhaus umgewandelt worden und wird bald 250 Betten umfassen, wobei weitere 150 Betten hinzukommen sollen.
Die Spende von 10 Millionen US-Dollar gilt als bedeutender Beitrag zur Erhöhung der nationalen Krisenfähigkeit. Nach den Angaben handelt es sich um eine Anlage, die sowohl normale Krankenhausfunktionen als auch einen vollwertigen Betrieb bei Ausnahmezuständen erlaubt. Mitunter sind Schutzräume, autarke Technikinfrastruktur und medizinische Ausrüstung für chemische wie biologische Gefährdungen vorgesehen.

Sicherheitspolitische Hintergründe und strategische Bedeutung
Das Bauprojekt wird als Teil einer breiteren Strategie verstanden, Israel auf Szenarien mit massiven Angriffen – insbesondere durch iranische Raketen oder Terrornetzwerke – vorzubereiten. Die Notfallstation gibt den Verantwortlichen die Möglichkeit, kritische medizinische Versorgung auch bei schwerem Beschuss oder Stromausfällen aufrechtzuerhalten.
Die Entscheidung für eine unterirdische Einheit fällt in eine Zeit vermehrter Bedrohung: Israel befindet sich in einem Zustand erhöhter militärischer Alarmbereitschaft und rüstet medizinisch wie zivildienstlich um. Derartige Notfalleinheiten werden als Teil der nationalen Verteidigungsarchitektur betrachtet.
Aus Krankenhaus-Kreisen heißt es, dass die Bauarbeiten bereits in den nächsten Monaten in die Endphase gehen sollen, parallel zum laufenden Klinikbetrieb. Der neue Unterbau wird als gemeinsame Aufgabe von Bau-, Sicherheits- und Medizinverantwortlichen umgesetzt. Die Realisierung dieses Projekts könnte in Zukunft Maßstab für weitere israelische Krankenhäuser werden, wenn es darum geht, im Falle eines großflächigen Angriffs funktionsfähig zu bleiben.
Titelbild: Das Sourasky Medical Center in Tel Aviv. Foto: Matanya Tausig/Flash90