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Israels Flagge soll auf den Mond

JERUSALEM, 10.07.2018 (TM) – „Wir bringen die israelische Flagge auf den Mond.“ Das hat heute Ido Anteby angekündigt, der Geschäftsführer des Technologieprojekts „SpaceIL“ in Tel Aviv. Am 13. Februar 2019 soll erstmals eine unbemannte Raumsonde des jüdischen Staates auf dem Erdtrabanten landen. Israel wäre damit nach Russland, den USA und China der vierte Staat der Erde, der es schafft, ein Objekt weich auf der Mondoberfläche aufzusetzen.

Die Raumsonde wird in den USA starten, Trägerrakete wird eine SpaceX Falcon-Rakete sein. Die Reise zum Mond, auf einer speziellen elliptischen Bahn, wird rund zwei Monate dauern.

Automatische Landung mit Livebildern

Wenn unser Raumschiff seinen Landepunkt auf dem Mond erreicht, wird es vollautomatisch arbeiten“, erläuterte Anteby bei einer Pressekonferenz. Während der Landung werde die Raumsonde Bilder und Videos vom Landeplatz und von sich selbst zur Erde senden. Auf dem Mond wird dann ein Experiment des Jerusalemer Weizmann-Instituts ausgeführt werden, bei dem es um die Messung des Magnetfeldes des Mondes geht. Dieses Experiment soll innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen sein.

Die israelische Raumsonde hat einen Durchmesser von zwei Metern, ist 1,5 Meter hoch und steht auf vier Beinen. Das Gesamtgewicht liegt bei 600 Kilogramm. Der israelische Multimillionär Morris Kahn (88), der rund 100 Millionen Schekel (rund 23,5 Millionen Euro) für das Vorhaben gespendet hat, unterstrich: „Wir werden Geschichte schreiben.“ Jeder Israeli werde sich später daran erinnern, wo er war, als erstmals ein israelisches Raumschiff auf dem Mond landete.

An dem Weltraumprojekt ist auch IAI beteiligt, die israelische Flugzeugbaufirma „Israeli Aerospace Industries.“ Deren Direktor Yossi Weiss unterstrich, der Weg zum Mond sei schwierig. Aber er lohne sich hinsichtlich der Ergebnisse an Wissen und Technologie, die dadurch erreicht würden. Die Gesamtkosten des Projekts wurden auf rund 81 Millionen Euro beziffert.

Inspiration für die ganze Welt

SpaceIL ist eine israelische Nonprofit-Organisation, die Ende 2010 von drei jungen Ingenieuren gegründet wurde. Ziel war, an einem Wettbewerb teilzunehmen: Der „Google Lunar X Prize“ verspricht der ersten erfolgreichen nichtstaatlichen Mondmission eine Prämie von 20 Millionen Dollar. Aber SpaceIL hat nach eigenen Angaben eine weitaus größere Vision: die Raumsonde soll künftige Generationen in Israel und auf der ganzen Welt inspirieren.

Bild: So könnte es aussehen, wenn die israelische Raumsonde auf dem Mond aufsetzt. Foto: Google Lunar Xprize

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