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Ya‘alon will nächster Premierminister werden

JERUSALEM, 17.06.2016 (FJ) – Der ehemalige Verteidigungsminister Moshe Ya‘alon hat harsche Kritik an der Regierung geübt und den Plan geäußert, bei der nächsten Wahl des Premierministers zu kandidieren.

„Im vergangenen Monat bin ich von meinem Amt als Verteidigungsminister und Knesset-Mitglied zurückgetreten und habe bereits deutlich gemacht, dass ich in den öffentlichen Dienst zurückkehren werde. Ich beabsichtige, mich bei den nächsten Wahlen um die Führung des Landes Israel zu bewerben“, verkündete Ya‘alon bei der jährlichen Herzliya-Konferenz.

Weiterhin unterstrich er, dass „die Führung im Staat Israel aufhören sollte, Furcht unter Zivilisten zu verbreiten und ihnen das Gefühl zu vermitteln, man befinde sich am Rande eines zweiten Holocaust“.

Ya‘alon war von seinem Posten zurückgetreten, nachdem deutlich wurde, dass Premierminister Benjamin Netanjahu die Absicht hatte, ihn durch Avigdor Lieberman zu ersetzen. Moshe Ya‘alon erklärte damals, er habe sein Vertrauen in den Premierminister verloren (FJ berichtete).

In Israel schwindet systematisch die Lebensqualität“

„Wenn es etwas gibt, das mir nachts den Schlaf raubt und bewirkt, dass ich mich um die Zukunft Israels sorge, dann sind es nicht die Waffentransporte aus dem Libanon“, erklärte der frühere Verteidigungsminister. „Es sind die Brüche in der israelischen Gesellschaft, das systematische Schwinden der Lebensqualität“.

„Der Staat Israel und seine Bürger“, fuhr er fort, „verdienen eine würdevolle Führung, die mit diesem zynischen Zick-Zack aufhört. Wir verdienen eine Führung, die bei ihrer Regierung kein korruptes System wählt.“ Weiterhin unterstrich er, man müsse sich fragen, in welcher Art von Land man leben wolle. „Wir dürfen nicht aufgeben oder uns sagen, dass jemand anderes sich mit dieser Frage befassen wird. Und deshalb plane ich, eine Alternative zur gegenwärtigen Führung zu bieten, weil wir keine andere Heimat haben“.

Auch der frühere Premier Barak kritisiert Netanjahu

Netanjahus Likud-Partei reagierte umgehend auf Ya‘alons Kritik. „Es ist amüsant zu sehen, wie schnell er seine Ansicht ändert“, heißt es in einer Erklärung der Partei. Vor einigen Monaten hätten Ya‘alons Meinungen zu Israels Situation noch anders geklungen.

Nicht nur Moshe Ya‘alon kritisierte Netanjahu bei der jährlichen Konferenz. Auch der frühere Premierminister Ehud Barak sprach sich gegen die aktuelle Regierung Israels aus. „Wenn die Regierung nicht wieder auf Kurs kommt, müssen wir uns alle erheben und sie mithilfe der Wahl und eines Aufstandes stürzen“, forderte Barak. Gleichzeitig warnte er die Bevölkerung: „Wenn es wie der „Beginn von Faschismus“ aussieht, es wie der „Beginn von Faschismus“ läuft und wie der „Beginn von Faschismus“ klingt, dann ist es der „Beginn von Faschismus“.

Foto: Flash90/Miriam Alster

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