Metalldetektoren am Tempelberg bleiben
JERUSALEM, 21.07.2017 (FJ) – Die Metalldetektoren an den Zugängen zum Tempelberg bleiben, das hat die israelische Polizei am frühen Freitagmorgen entschieden. In der Nacht diskutierte das Sicherheitskabinett lange darüber, wie der von den Palästinensern ausgerufene „Tag des Zorns“ möglichst friedlich verlaufen könne.
Jerusalems Polizeichef Yoram Halevi entschied zudem, dass weitere Maßnahmen getroffen werden, wie die Präsenz von Tausenden Polizisten. In der Altstadt und im Umkreis sind Polizeikräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Außerdem wird der Zugang zum Tempelberg beschränkt: Nur Männer über 50 Jahren dürfen heute dort beten. Grund für diese Sicherheitsmaßnahmen ist der tödliche Angriff auf zwei drusische Polizisten, der sich vergangene Woche ereignete (Fokus Jerusalem berichtete). Muslimische Frauen dürfen die Jerusalemer Altstadt weiter uneingeschränkt besuchen.
Streitpunkt Metalldetektoren
In einer ersten Reaktion auf den Angriff dreier arabischer Israelis auf die Polizisten hatte Israel bereits Metalldetektoren und Überwachungskameras angebracht. Jeder muss durch, ob christlicher Tourist, Jude oder Muslim. Doch dagegen demonstrierten muslimische Gläubige sowie mehrere arabische Staaten. Sie halten die Detektoren für einen ersten Schritt hin zur jüdischen Eroberung des Tempelberges. Die israelische Regierung argumentiert mit Sicherheitsinteressen und verweist darauf, dass es an vielen religiösen Stätten Metalldetektoren gebe, wie beispielsweise in Mekka, dem heiligsten Ort für Muslime. Muslimische Gläubige haben dennoch den Tempelberg wegen der Metalldetektoren boykottiert. Sie beteten demonstrativ vor dem Areal.
Krawalle wegen Zugangskontrollen
Immer wieder kommt es dabei zu Zusammenstößen mit der Polizei. In der Nacht zum Freitag hätten Dutzende Muslime in der Altstadt Steine, Molotowcocktails und Glasflaschen geworfen, heißt es von der Polizei. Dabei wurden 22 Menschen verletzt. Palästinensische Quellen berichten von mindestens 42 Verletzten.
Polizeichef mahnt zur Besonnenheit
Jerusalems Polizeichef Halevi bat seine Einsatzkräfte, die Gebetsgänger zu respektieren. „Ich erwarte von allen Gewaltausdrücke und -handlungen, sowie Aufstachelung zur Gewalt zu meiden – und zu verurteilen. Jeder sollte Verantwortung zeigen und so handeln, dass die Stimmung beruhigt wird“, erklärte der Polizeichef. „Wir werden niemandem erlauben den Status Quo zu verletzen und die Heiligkeit der heiligen Stätten zu entweihen“, fügte er hinzu.
Foto: Yonatan Sindel/Flash90